Ich bin jetzt wohnungslos

Seit kurzem bin ich wohnungslos.

 

Nein, es gibt keinen Grund zum Bemitleiden. Ich bin deswegen nicht obdachlos. Ich habe vor ein paar Tagen meine letzte Eigentumswohnung verkauft.

 

Es war von Anfang an der Plan, dass ich mich von meinen Immobilien trenne, da sie immer mehr zur Belastung wurden und nun bin ich zumindest die letzte Wohnung los. Gerade Immobilien spalten die Anleger in Betongoldfans und in solche, die darin Katzengold sehen. Das sieht man in den verschiedenen Blogs immer wieder, wie heiß das Thema diskutiert wird. Ich gehöre eher zur zweiten Fraktion.

 

Kaum ist die Wohnung weg, fangen schon wieder neue Probleme an. Luxusprobleme.

 

Die Chefin (meine Frau) und ich sind uns einig, einen Teil vom Verkaufspreis in unser Rentendepot einzuzahlen. Das habe ich gemacht und nun habe ich das Problem, dass mein Cash-Bestand um 40.000 € gewachsen ist. Wie investiere ich nun diesen Geldsegen?

 

Also ganz klar in Aktien, dafür ist dieses Depot gedacht. Neue Unternehmen kaufe ich nicht, aber es muss eine Entscheidung getroffen werden, wie und welche Unternehmen ich aufstocke. Wieviel ich in ein einzelnes Unternehmen investiere und in welchem Zeitraum.

 

Zum Glück habe ich meine Planungstabelle. Demnach müsste ich heute 92.000 € einzahlen und theoretisch erledigt der Zinseszins den Rest. Nun, ganz so einfach ist es nicht, aber würde ich mich dem Kaufrausch hingeben, könnte ich die notwendige Anlagesumme auf 50.000 € reduzieren. Untersuchungen zeigen auch, dass es am Besten ist, immer sofort zu investieren und nicht über einen längeren Zeitraum verteilt. Das mag vielleicht stimmen, ich habe jedoch nie selber so eine Untersuchung durchgeführt.

 

Mir geht es eher wie mancher Vertreterin des schönen Geschlechts. Ein Paar Schuhe oder eine Handtasche in regelmäßigen Abständen, geben mehr Freude als 10 Teile auf einmal. Da ich gerne Aktien kaufe, möchte ich dies ebenfalls regelmäßig machen und habe ich mich dazu entschlossen, mir im Monat zwei Käufe zu genehmigen. Ich hatte noch mehrere Alternativen durchgespielt, aber alle 14 Tage zu kaufen gefällt mir einfach am Besten. Zwischen den Käufen, kann ich mir in Ruhe überlegen, welchen Wert ich als nächstes aufstocke.

 

Die Investition wird im Normalfall zwischen 2.000 € und 3.000 € im Monat liegen. Es werden also im Jahr zwischen 24.000 € und 36.000 € investiert. Das Kapital schrumpft dadurch auf 6.000 € bis    18.000 € zusammen. Im gleich Zeitraum habe ich allerdings wieder etwas durch meinen Dauerauftrag, Dividenden, Nebenjob usw. gespart. Also sind die nächsten zwei Jahre schon mal gesichert und sollte es doch einen hübschen Crash geben, habe ich Reserven und kann kräftig von den Ängstlichen kaufen. Bis dahin sollte mein Einkommensstrom langen, zumindest jeden Monat einen Kauf zu tätigen.

 

Sollte ich mich in vier Wochen doch anders entscheiden, erinnert mich daran ;)

 

In diesem Sinne

Gute Investments

 

 

 

Kommentare: 16 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Christoph (Montag, 15 August 2016 20:35)

    Glückwunsch
    ich hätte es genauso gemacht.

    Auch dass du über längere Zeit kaufst ist eine gute Idee.
    wenn die Börse natürlich morgen stark nachgeben würde dann würde ich alles sofort investieren. aber dies ist ja nicht der Fall.

    weißt du schon mit welcher aktie du anfängst? Oder verfolgst du deinen aktuellen Plan weiter investiert nur jetzt jeweils einen höheren Betrag?

  • #2

    easydividend (Montag, 15 August 2016 23:07)

    Hallo Alex,

    Glückwunsch zum Verkauf der Wohnung!
    Da hast du dir aber ein hübsches Sümmchen zum Anlegen geholt ;).
    Dies ist beinahe meine komplette Einlage in meinem Depot ^^
    Freue mich auf die nächsten 2 Jahre ;)

    bis dann
    mfG Chri

  • #3

    Haribo (Dienstag, 16 August 2016 16:25)

    Falls was übrig bleibt, meine Kontodaten gebe ích dir gerne! :D :)

    Viel Erfolg weiterhin!

  • #4

    Torsten (Dienstag, 16 August 2016 17:42)

    Hallo Alexander,

    danke für die Ankündigung. Dann weiß ich ja, was die nächsten Monate auf mich zukommt :)

    Ich habe es übrigens genauso gemacht. Alle Immobilien - bis auf die eigene - verkauft, und dann in gestreckten Einzelkäufen investiert.

    Gruß!

    Torsten

  • #5

    Delura (Dienstag, 16 August 2016 18:52)

    Yeap Alex,

    hatte vor zwei Jahren fast die gleiche Situation (noch etwas mehr free Cashflow) und ja ein Luxusproblem. Bin da vor allem aber ganz langsam verstärkt in amerikanische Aktien eingestiegen.

    Mein erstes Ziel war es mindestens "vierstellig" bei den Nettodividenden pro Monat zu erreichen. Schaffe ich voraus. Ende 2017 und dann das ganze mit ein paar Schätzchen, die eine oder andere dänische, norwegische, australische, englische oder kanadische Aktie dann abzurunden. Und noch den einen oder anderen REIT und fertig ist mein Dividendenkuchen - sieht gut aus. Zielkorridor 01.01.2023....

    Aber ich lasse immer mind. 15% Cash übrig, ist irgendwie in Summe ein ja GEILES Gefühl.

    Du schaffst Deine Ziele - 100%.!!!

  • #6

    marco@compoundingwealth.com (Dienstag, 16 August 2016 19:36)

    Hallo Alexander,

    Glückwunsch zur Wohnungsveräußerung und zum dem daraus resultierenden Anlagebetrag!

    Du schreibst, die Belastung der Immobilie wurde zu hoch (ich tippe mal auf die Verwaltung). Inwiefern hat sich das bemerkbar gemacht?
    Würdest du dennoch wieder zum Vermögensaufbau mit vermieteten Immobilien greifen, wenn du neu beginnen würdest oder würdest du heute immer Aktien vorziehen?
    Was sind deiner Meinung nach die Voraussetzungen die man dafür mitbringen sollte oder würdest du grundsätzlich jedem eher zum Vermögensaufbau mit Aktien oder ETFs raten?

    Viele Grüße
    Marco

  • #7

    Alexander (Dienstag, 16 August 2016 20:54)

    Danke allen

    @Christoph
    Ich verfolge meinen Plan entsprechend meiner Tabelle weiter. Momentan habe ich CVS Health oder Cardinal Health im Auge. Ich stocke auf und kaufe keinen neuen Wert. Ich werde weiterhin 1.500 € bzw. 1.000 € pro Wert investieren, außer ich spare mal zusätzlich etwas. Dann werde ich auch einmal 2.000 € investieren. Nebenjob, Weihnachtsgeld oder Lottogewinn sind so nicht geplante Zusatzeinkünfte.

    @Chri
    Ich freu mich auch ;) und wann du mich eingeholt hast.

    @Haribo
    Danke, wenn es soweit ist melde ich mich ^^

    @Torsten
    keine Angst, ich erhöhe die Schlagzahl nicht. 2 Käufe im Monat und gut ist.

    @Delura
    Wenn ich lese, dass es jemand so weit geschafft hat, freue ich mich immer. Es dient mir auch als Ansporn weiter zu machen und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
    Glückwunsch.

    @Marco
    Mir ist der Aufwand einfach zu viel geworden. Ständige Gesetzesänderungen, Mieterwechsel, Steuererklärung. Eine Immobilie ist nichts für Faule. Man muss sich immer kümmern.

    Ich würde beides machen, ich habe ja seit Jahrzehnten Aktien. Also gespartes Geld in Aktien anlegen und mit Immobilien zusätzlich Geld machen. Hier habe ich den Vorteil, das ich beruflich mit Immobilien viel zu tun habe. Einem "Unbedarften" rate ich grundsätzlich davon ab und kassiere regelmäßig meine Prügel.

    Ich habe die Wohnungen zu einer Zeit gekauft, da war der Immobilienmarkt am Boden. Die meisten Wohnungen habe ich bei Zwangsversteigerungen auch noch billiger bekommen, als sie eh schon waren. Das wir jetzt so einen Boom erleben war Glück und hat mit Wissen nichts zu tun. Sollte der Immobilienmarkt wieder zusammenbrechen und die Wohnungen, die jetzt 150.000 € kosten für 50.000 € zu haben sein, dann kaufe ich wieder. Der Immobilienmarkt ist wie die Börse, mal sind sie teuer, mal billig.

    Wenn jetzt jemand startet, würde ich klar sagen, such dir ein paar Unternehmen und kaufe regelmäßig über Jahre. Lass die Finger von Immobilien und nehme keinen Kredit auf. Kann sonst nämlich passieren, dass ich das Gerichtsgutachten muss.

  • #8

    projekt505 (Dienstag, 16 August 2016 21:01)

    Hallo,

    ich denke, wenn die Zeit gekommen ist und günstige Umstände herrschen, dann darf/sollte man ruhig überlegen eine vermietete Immobilie zu veräußern. Ich habe eine vermietete Immobilie. Sie generiert monatlich fleißig Cash Flow. Die Eigenkapitalrendite ist beträchtlich. Nach 10 Jahren kann ich die Immobilie steuerfrei verkaufen. Oder ich behalte sie (ist eine kleine Bude), und verkaufe wenn die Kinder aus dem Haus sind unser Einfamilienhaus. Oder ich behalte beides und eines meiner Kinder wird irgendwann Mieter :-).

    Daher kann man gerade bei diesen Immo-Geschichten nicht alles schwarz/weiß malen. Immo-Investments haben sicherlich ihre Berechtigung, sie müssen nur zu den jeweiligen Lebensumständen passen.

  • #9

    Alexander (Mittwoch, 17 August 2016 19:47)

    Da gebe ich dir durchaus recht. Ich warne nur davor, als Laie sich blauäugig ins Abenteuer zu stürzen.

  • #10

    Finanzmixerin (Mittwoch, 17 August 2016 21:52)

    Du schreibst etwas von Immobilienboom...nun das kann durchaus sein.

    Aber sind Aktien derzeit nicht genauso überbewertet?

    Mit beidem kann man sicherlich auch Geld verlieren...wer weiß ob im nächsten Crash nicht auch einige Unternehmen untergehen...

  • #11

    Alexander (Donnerstag, 18 August 2016 19:47)

    Ja, Aktien sind auch teuer, ob überbewertet bin ich mir nicht sicher. Einzelne bestimmt.

    Beim nächsten Crash werden sicherlich einige Unternehmen pleite gehen. Bei Kursrückgängen um 50 % wird auch "Blut" durch die Straßen fließen und das Gejammere und Geschrei wird so groß sein, dass man Ohrschützer braucht.

    Ich habe mich darauf mental vorbereitet, man wird allerdings sehen, wie ich tatsächlich damit umgehen kann. Allerdings habe ich nur Geld in Aktien, dass ich definitiv nicht brauche und kann das Aussitzen.

    Bei einigen Immobilienkäufern kann aber die komplette Existenz gefährdet sein, wenn sie die Kredite nicht mehr bedienen können.

    Aktien erholen sich in der Regel auch schneller als Immobilienpreise. Ich habe aktuell einen Fall auf dem Tisch:

    Kaufpreis 1-Zimmer-Wohnung, Neubau, BJ 1992 rd. 200.000 DM (100.000 €)
    Wert heute grob 50.000 €, obwohl sich die Preise in den letzten 6 Jahren fast verdoppelt haben.

    Aktuell kaufen die Leute Schrottimmobilien zu Höchstpreisen, die vor 5 Jahren niemand geschenkt haben wollte. Ich kenne eine Wohnanlage mit Studentenbuden, die wurden vor ein paar Jahren zu 10.000 € verscherbelt. Heute zahlen Anleger dafür 30.000 € und meinen, sie sind noch günstig reingekommen.

  • #12

    Christoph (Freitag, 19 August 2016 12:37)

    Alex da stimme ich dir zu.
    Nehmen wir mal Cisco. Da sagen ja mansche sogar: Viel zu teuer! Aber mit welcher Begründung?
    1999 vor der Dot.com Blase hatte Cisco den gleichen, leicht höheren Kurs wie heute. Aber heute ist viel mehr dahinter. Man ist Weltmarktführer. Und man wandelt sich derzeit um um mehr Softwarelösungen anzubieten um zukunftssicher zu sein.
    Dazu 12 Milliarden freier cash.

    Und eine Dividendenrendite von 3,5%.

    Da kann ich nicht nachvollziehen wieso das zu teuer ist. Klar jetzt kann man sagen: vor nem jahr war der Kurs niedriger. Aber das Kurse mit dem Wert des Unternehmens steigen ist nunmal oft so.
    Klar jeder wünscht sich eine Aktie zu haben deren Kurs nicht steigt, das Unternehmen aber immer mehr Umsatz und Gewinn macht und dann am besten wenn man 60 ist der Kurs um X tausend Prozent hochgeht. Aber das ist Träumerei.

    Wie Du sagst, muss man gerade bei Immobilien wirklich aufpassen was man für das Geld kauft.

    Ich sah diese Woche einen Bericht über London. Da haben viele Parkplätze gemietet. Nun ging der Besitzer hin und sagte: Ihr könnt nicht mehr mieten aber kaufen.

    EIne ältere betuchte Dame sagte: Uns waren die über 400.000 Pfund zuviel. Aber als wir mitbekamen dass ein Nachbar gleich vier kaufte, kauften wir doch einen!

    Parkplätze die neue Geldmaschine! Die Welt ist bekloppt.

  • #13

    Alexander (Freitag, 19 August 2016 16:04)

    Stimmt, bei vielen Firmen hat sich einiges getan. Man sollte auch die Inflationsrate berücksichtigen und das Zinsniveau. Ich vergleiche immer gern die Dividendenrendite aktuell mit dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Ist die ähnlich bei etwa gleicher Ausschüttungsquote, relativiert sich das Ganze etwas.

    Mit Parkplätzen ist das meiste Geld verdient. Kaum Aufwand, wenig Unterhalt uns eine klasse Rendite. Allerdings 400.000 Pfund? Die spinnen die Briten.

  • #14

    Toby (Freitag, 19 August 2016 23:30)

    Hallo Alex,
    Glückwunsch, hätte ich auch jetzt eine 2 Immobilie, hätte ich die sicherlich auch schon verkauft, wenn es einen guten Preis geben würde.
    Aber du legts momentan ein sehr gutes Tempo vor, welches sich sicherlich bald ausszahlen wird und auch schon tut.
    Mein letzter Kauf, den ich anfang Aug. getätigt habe, war 25x WAL ist zwar momentan ein bisschen teuer, aber es wird ja nachgekauft wenn ich auch meine Magischegrenze von ca 30-36 Titeln USA erreicht habe.
    Deine ca 168€ im Schnitt/Monat sind nice, ich liege gerade bei ca 104€/Monat für 2017, aber ich habe ja noch 5 Monate um ein paar Aktien zukaufen :-)) .
    Als nächstes kommt leider doch einer der üblichen Verdächtigen ins Deopt, obwohl ich keien Tabak kaufen wollte, 1.) RAI 2.) VZ. 3) MO ( VZ ist kein Tabak), aber ich brauche noch was für anfang Jan ( 2017 ca nur 39€).
    Kenn noch wer eine gute Aktie für Feb, Mai, Aug, Nov die in KW 2 zahlen (8 - 13) ?

    MfG
    Toby

  • #15

    Alexander (Samstag, 20 August 2016 12:06)

    Hallo Toby,

    durch die Wechselkursschwankungen sind es aktuell nur noch 164 €/Monat ^^
    Es ist schon schwierig Aktien zu finden, die im Februar zahlen, das aber auf die KW einzugrenzen ist schon fast unmöglich. Ich habe diese als Februarzahler:

    Caterpillar, CVS Health, Fastenal, General Dynamics, General Mills, Hormel Foods, Procter & Gamble, Starbucks, Texas Instruments, YUM! Brands

    Robert Allan Schwartz hat eine sehr informative Seite. Schaut zwar optisch einfach aus, hat es aber sehr hohen Informationsgehalt.
    http://www.tessellation.com/dividends/months.html

    Viel Spass beim Suchen :)

    VG Alexander

  • #16

    Christoph (Samstag, 20 August 2016 18:55)

    Ich habe für Februar Mai usw noch
    abbvie
    at&t
    marine harvest
    realty income

    realty zahlt monatlich.
    abbvie ist ein ehemaliger Teil von abbott. Also pharma.
    marine harvest weltgrößtes lachszucht unternehmen. tolle dividende und gerade bei der weiteren wachsenden Weltbevölkerung müssen Alternativen zu Fleisch genommen werden