Was sind Aktien

 

Ich stelle gerne die Frage, was denn eine Aktie sei? 

Ich bekomme dann durchaus lustige, kuriose und selten richtige Antworten. Einfach ausgedrückt ist eine Aktie ein Anteil an einem Unternehmen. Besitze ich eine Aktie, bin ich Mitunternehmer und Teileigentümer an einem Unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.

Ein Beispiel: Zwei junge Unternehmer wollen gemeinsam eine Firma gründen. Sie überlegen sich die Rechtsform und entschließen sich eine Aktiengesellschaft zu gründen. Sie teilen die Firma in 100.000 Aktien auf und jeder erhält 50.000 Aktien. Die Firma hat zwei Aktionäre. Schenkt oder verkauft Einer der Beiden einen Teil seiner Aktien an die Ehefrau und die Kinder, sind diese dann ebenfalls Miteigentümer. Wächst die Firma, können die bisherigen Eigentümer z. B. neue Aktien ausgeben und an die Börse gehen. Alle Käufer sind dann ebenfalls an der Firma beteiligt und haben das Anrecht auf die Gewinne (die hoffentlich erwirtschaftet werden). Diese können dann in Form einer Dividende ausgeschüttet werden.

 

Große Firmen sind in Millionen, manche sogar in Milliarden Aktien aufgeteilt, die rege an der Börse gehandelt werden. Eine gute Beschreibung zum Vertiefen kann auf Wikipedia nachgelesen werden.

 

Eine Aktie ist ein Wertpapier, welches einen Teil an einem Unternehmen verbrieft.

 


Die Dividende

 

Was ist eigentlich eine Dividende?

Ein gutes Unternehmen, das anständig wirtschaftet, sollte am Jahresende einen Gewinn vorweisen können. Dieser Gewinn steht den Eigentümern, also den Aktionären zu. Wie der Gewinn des abgelaufenen Jahres verwendet wird, beschließen die Eigentümer auf der Hauptversammlung. Meist macht das Management einen entsprechenden Vorschlag über die Dividendenhöhe, der dann zur Abstimmung gestellt wird. Die Dividende ist also der Anteil des Gewinnes, den der Eigentümer (Aktionär) erhält. Vergleichbar mit dem Mietertrag einer Eigentumswohnung. Der restliche Gewinnanteil wird dem Eigenkapital des Unternehmens zugeschlagen, damit könnte z. B. eine neue Fabrik gebaut oder neue Geschäftsfelder erschlossen werden.

 

Manche Unternehmen stellen auch die Möglichkeit zur Verfügung, auf die Bardividende zu verzichten und dafür zusätzliche Aktien zu bekommen. Hierdurch erhöht sich der eigene Abteil am Unternehmen. Man spart sich dann manchmal die Kaufgebühr bei der Depotbank und man kann somit mit kleineren Stückzahlen seinen Bestand erhöhen. Allerdings sollten die Aktien nicht "neue" Aktien sein, da sonst der eigene Anteil gleich bleibt. Dies wäre einer Kapitalerhöhung gleichzusetzen und die Dividende wird "verwässert", weil jetzt mehr Aktien am Markt sind. Besser ist eine Zuteilung aus Aktien, die das Unternehmen zu (hoffentlich) günstigen Kursen über die Börse zurückgekauft hat.

 


Das Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV

 

Das KGV ist eine Bewertungszahl, die einem zeigt, wie viele Jahresgewinne erforderlich sind, um den Preis einer Aktie wieder zu erhalten. Das KGV gilt auch als Maßstab, ob eine Aktie teuer oder billig ist. Es wird einfach der aktuelle Kurs durch den Gewinn geteilt. Notiert eine Aktie bei 100 € und der Gewinn beträgt 10 €/Aktie, dann errechnet sich ein KGV von 10.

 

Der Kurs ist leicht festzustellen, er kann über die verschiedenen Finanzportale aktuell abgerufen werden.

 

Beim Gewinn ist es nicht mehr ganz so einfach. Bei einem Vergleich der KGV´s über einen längeren Zeitraum oder Aktien untereinander, muss die gleiche Basis genommen werden. Viele Analysten schätzen den Gewinn des nächstfolgenden Jahres. Andere nehmen die Gewinnschätzung der Unternehmensleitung für das laufende Geschäftsjahr oder den Gewinn der letzten vier Quartale. Je nach Ansatz errechnet sich ein anderes KGV.

 

Nun stellt sich die Frage, ab wann ein KGV als hoch zu bezeichnen ist oder eine Aktie als teuer gilt? Man kann pauschal nicht sagen, dass ein KGV von 20 schlechter ist als ein KGV von 10. Hier sollte z. B. das Gewinnwachstum berücksichtigt werden. Ein guter Anhaltspunkt ist das Verhältnis vom Gewinnwachstum zum KGV. Liegt dieses in der Nähe von eins, geht man von einer fairen Bewertung aus. Wenn ein Unternehmen ein aktuelles KGV von 10 aufweist und mit 20% im Jahr wächst, errechnet sich ein Wert von 0,5 und ich würde das sehr positiv bewerten. Im Gegensatz ergibt ein KGV von 20 und ein Gewinnwachstum 10% ein Verhältnis von 2, da wäre ich vorsichtig. Es deutet sich eine Überbewertung an.

 

Das KGV allein gibt zwar einen guten Anhaltswert, sollte aber nie isoliert betrachtet werden. Auch sollte immer das KGV der letzten Jahre berücksichtigt werden. Gute Qualitätsunternehmen gibt es fast nie günstig. Qualität hat seinen Preis.

 


Der Gewinn

 

Der Gewinn ist eine der meist beachteten Zahlen, die hoch angesehen und selten hinterfragt wird. Aber was sagt der Gewinn eigentlich genau aus? Der Laie würde erst mal sagen, es ist das Geld, dass das Unternehmen verdient und in der Kasse hat. Aber so einfach ist es doch nicht. Der ausgewiesene Gewinn hat mit den Zahlungsströmen im Unternehmen weniger gemeinsam, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Gewinn steht am Ende vieler Buchungsvorgänge und sagt für sich allein betrachtet gar nicht so viel aus wie es scheint.  Es sollte bei einer Unternehmensbewertung immer die Kapitalflussrechnung (da fließt das Geld) berücksichtigt werden. Der Gewinn wird in vielen Punkten von der Buchführung beeinflusst und die Buchhalter sind dabei ausgesprochen kreativ. Über die Gewinnermittlung gibt es unzählige Bücher, fast so viele wie über Steuern. Aber das soll nicht das Thema sein.

Betrachten wir ein ganz einfaches Beispiel:

Ein Unternehmen verkauft ein Produkt. Vom Verkaufserlös werden alle Kosten wie Rohstoffe, Herstellung, Personalkosten usw. abgezogen. Verbleibt dann was über, hat man den Bruttogewinn. Das ist aber nicht der ausgewiesene Gewinn. Das Unternehmen hat 100.000 € verdient und der Chef ist der Meinung, er bräuchte unbedingt ein standesgemäßes Auto: Kosten 100.000 Euro.  Das Bargeld ist zwar weg, aber es steht das neue Auto vor der Tür. Die Rechnung ist erst mal neutral. Im nächsten Jahr verdient das Unternehmen wieder 100.000 Euro. Der Wertverlust vom Auto wird abgeschrieben und zwar mit 20%. Rechnerisch beläuft sich der Gewinn nur noch auf 80.000 Euro, obwohl in der Kasse 100.000 Euro sind. Jetzt gefällt dem Chef aber die Farbe nicht mehr und er beschließt das Auto zu verkaufen. Er bekommt nur noch 50.000 Euro (die Farbe ist wirklich schrecklich). Dann muss er einen Verlust von zusätzlich 30.000 Euro geltend machen. Der Gewinn des Unternehmens liegt dann bei nur noch 50.000 Euro und in der Kasse sind tatsächlich 150.000 Euro.

An diesem Beispiel ist gut ersichtlich, dass der Gewinn nicht gleich dem Bargeld ist. Wenn ein Unternehmen einen deutlichen Gewinneinbruch meldet, muss immer hinterfragt werden, wie es dazu kommt. Handelt es sich  um eine nicht zahlungswirksame Abschreibung oder läuft es tatsächlich nicht mehr rund? Weitere Beispiele sind Kraftwerke von Energieversorgern, die einen überdurchschnittlichen Wertverlust aufweisen (Energiewende). Ein Verkauf eines unrentablen Unternehmensbereichs, der noch höher bewertet in den Büchern steht.  

Merke:

Der Gewinn alleine hat nur eine geringe Aussagekraft.


Eigenkapital - Eigenkapitalquote

 

Das Eigenkapital eines Unternehmens, ist das Kapital, welches von den Aktionären dem Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Ein einfaches Beispiel: Zwei Anleger entscheiden sich, eine Aktiengesellschaft zu gründen. Jeder bringt 50.000 € ein, dann ist das Eigenkapital der Gesellschaft 100.000 € und die Eigenkapitalquote liegt bei 100 %.

 

Ziel der Gesellschaft ist das Vermieten von Wohnimmobilien. Um eine gewisse Streuung zu erreichen, werden zwei Wohnungen gekauft, die jeweils 100.000 € Kosten. Daher nimmt das Unternehmen einen Kredit über 100.000 € auf. In der Bilanz stehen nun die Bankschulden und das Eigenkapital auf der Passivseite. (Das Unternehmen schuldet die jeweils 50.000 € den Aktionären, daher steht es auf der Passivseite). Die Eigenkapitalquote ist damit auf 50 % gesunken.

 

Die EK-Quote gibt das Verhältnis der Verbindlichkeiten zum Eigenkapital an.

 

Nach dem ersten Jahr sind die Mieteinnahmen geflossen, alle Ausgaben getätigt und die Steuern bezahlt. Unterm Strich bleiben 20.000 € Gewinn übrig. Wie schaut es dann aus? Die Bankschulden wurden nicht getilgt und liegen immer noch bei 100.000 €. Das Gesamtkapital des Unternehmens beläuft sich jetzt auf 220.000 €. Der Gewinn des Unternehmens wird dem Eigenkapital zugerechnet, da dieses den Aktionären zusteht. Also liegt das Eigenkapital nun bei 120.000 € und das Verhältnis Schulden zu Eigenkapital hat sich zugunsten des Eigenkapitals verschoben. Die EK-Quote liegt nun bei 54,5 %. Würden sich die Aktionäre dazu entschließen, den Gewinn als Dividende komplett auszuschütten, würde sich an der EK-Quote nichts ändern. Schulden und Eigenkapital bleiben 50:50 gleich.

 

Je größer die EK-Quote ist, desto weniger Schulden hat ein Unternehmen.


 Eigenkapitalrendite - Gesamtkapitalrendite

 

Betrachten wir uns die Rendite am obigen Beispiel. Das Eigenkapital beträgt 100.000 € und der Gewinn 20.000 €. Das Unternehmen hat somit eine Eigenkapitalrendite von 20 % erwirtschaftet, was nicht schlecht ist. Insgesamt hat das Unternehmen aber 200.000 € zur Verfügung. Daraus kann man sich leicht ausrechnen, dass die gesamte Rendite bei 10 % liegt, sprich Gesamtkapitalrendite.

 

Daher sollte man bei der Betrachtung eines Unternehmens immer die EK-Quote, die EK-Rendite und die Gesamtkapitalrendite betrachten. Hat ein Unternehmen nur 25 % Eigenkapital, heißt das, es hat dreimal so viel Schulden wie eigenes Kapital, was bedenklich sein könnte. Erwirtschaftet es aber eine EK-Rendite von 100 % und die Gesamtkapitalrendite liegt somit bei 25 %, stellt der geringe Eigenkapitalanteil eher ein geringeres Problem dar. Es handelt sich scheinbar um ein sehr gut verdienendes Unternehmen, dass seine Schulden schnell zurückzahlen könnte.

 

Eine geringe EK-Rendite und eine geringe EK-Quote sollten große Bedenken hervorrufen. Die Möglichkeit einer Überschuldung ist hier sehr schnell gegeben, was zur Insolvenz führen könnte. Am besten wäre natürlich, wenn keine Schulden vorhanden sind (EK-Quote 100 %) und die EK-Rendite möglichst hoch ist. Wenn dann das Gewinnwachstum zufriedenstellend ausfällt, hat man vermutlich ein sehr gutes Unternehmen entdeckt. Vergleicht man diese Kennzahlen bei Unternehmen, bekommt man relativ schnell ein gutes Gefühl, ob die Zahlen im Zusammenspiel "passen" oder ob man lieber von einem Investment Abstand nehmen sollte. Werden die Zahlen über mehrere Jahre verglichen, kann man relativ gut die Finanzkraft und die Entwicklung eines Unternehmens abschätzen.

 


 Steuer

 

Die in Deutschland fällige Quellensteuer von 25 % zuzüglich Soli und evtl. Kirchensteuer, sollte jedem bekannt sein. Interessanter ist die Besteuerung ausländischer Einkünfte. Hierüber gibt das Bundeszentralamt für Steuern Auskunft. Es wird jedes Jahr eine PDF-Datei mit allen Quellensteuern angeboten. Das ganze ist etwas kompliziert, aber man kann sich einarbeiten.

 

Interessant sind vor allem Aktien aus Großbritannien, da hier keine Quellensteuer anfällt. Das haben die Engländer gut gelöst.

 

Bei amerikanischen Aktien fällt normalerweise eine Quellensteuer von 30 % an. Deutschland und die USA haben jedoch ein Doppelbesteuerungsabkommen getroffen. Wenn ein Bundesbürger seinen festen Wohnsitz in Deutschland hat und sein Depot bei einer heimischen Bank führt, kann er ein Formular ausfüllen, welches ihm die Hälfte der Steuer erlässt. Viele deutsche Banken machen das automatisch und man hat den Vorteil, dass man sich um nichts kümmern muss. Ich habe Depots bei OnVista und bei der ING-DiBa laufen, da hat es bisher keine Probleme gegeben. Vorsichtshalber sollte man bei seiner Depotbank nachfragen.

 

Wie berechnet sich nun die Steuer bei amerikanischen Dividenden?

Wenn ich 100 € Dividende bekomme, dann berechnet der amerikanische Staat 15 % Quellensteuer, also 15 € (meine Bank hat mir das Formular ausgefüllt). Der deutsche Staat berechnet mir 25 % Quellensteuer, jedoch rechnet mir der deutsche Staat die 15 € an, die ich an die amerikanische Steuerbehörde gezahlt habe. Ich zahle deshalb effektiv 10,00 €  an den deutschen Staat. Unterm Strich genauso viel wie bei deutschen Dividenden. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht.

 

Hier nochmal die Berechnung in Kurzform:

100,00 € Dividende

- 15,00 € Quellensteuer USA

- 25,00 € Quellensteuer Deutschland

+15,00 € anrechenbare Quellensteuer USA

=10,00 € sind effektiv als deutsche Steuer zu bezahlen (+ 0,55 € Soli, aber dazu weiter unten noch etwas mehr)

 

Man sieht also, die USA Quellensteuer hebt sich durch die Anrechnung auf.

 

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings. Zwar wird einem die in den USA bezahlte Steuer angerechnet, aber nicht beim Sparerfreibetrag berücksichtigt. Dieser ist bei allein Lebenden 1.000 €/Jahr und bei Ehepaaren 2.000 €/Jahr. Die Folge ist, dass bei alleinigen Dividendeneinkünften von amerikanischen Aktien letztendlich ein Nachteil von max. 300,xx €/Jahr entsteht.

 

Ich kann mit diesem Umstand leben, da er hoffentlich eines Tages keine Rolle mehr spielt, wenn die Einnahmen aus Dividenden fünfstellig sind (Inzwischen läuft das bei mir komplett steuerneutral). 

 

 


Bei der US-Quellensteuer werden mir 2,09 $ in Rechnung gestellt, aber in der nächsten Zeile auf die deutsche Steuer angerechnet. Allerdings erstattet mir der deutsche Staat die US-Steuer nicht. Ich habe also den amerikanischen Staat mit 1,83 € (2,09 $) gesponsert. In Deutschland hätte ich wegen des Freibetrags keine Steuer bezahlt.

 

Dies trifft aber nur dann zu, wenn man innerhalb seines Freibetrages liegt (1.000 € / 2000 €). Demgegenüber hat man aber einen geringen Vorteil, da die Quellensteuer von 15 % die deutsche Kapitalertragssteuer auf 10 % reduziert. Diese wiederum bildet die Grundlage für den Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 %. Man spart also 15 % x 5,5 % = 0,825 % Steuer. Dies betrifft ebenfalls die Kirchensteuer, was ich aber letztendlich nicht verifizieren kann, da ich nicht kirchensteuerpflichtig bin.

 

Die an den amerikanischen Staat bezahlte Steuer wird dem Quellensteuertopf gutgeschrieben. Übersteigen die Dividendenerträge oder sonstige Erträge den eingereichten Freistellungsauftrag, wird es interessant. Nach Abzug der US-Steuer wird die anfallende Kapitalertragssteuer mit dem Quellensteuertopf verrechnet und man zahlt trotzdem keine Kapitalertragssteuer, obwohl der Freibetrag aufgebraucht ist. Erst wenn dieser dann ebenfalls auf "null" ist, fallen tatsächlich Steuern an. Dies gilt übrigens auch für inländische Zinserträge.

 

Der deutsche Steuerzahler soll keinen Verlust bei Erträgen aus dem Ausland im Vergleich zu rein deutschen Erträgen erleiden. Zusammengefasst hat man durch das Doppelbesteuerungseinkommen mit den USA nur Nachteile, wenn die gesamten Kapitalerträge unterhalb der Freistellungsgrenzen liegen. Sobald diese deutlich überschritten werden, gleicht sich das mit dem Quellensteuertopf wieder aus. Man kann also getrost ausländische Dividenden vereinnahmen, bei denen Quellensteuern erhoben werden oder besser erst gar keine erst anfällt (GB). Letztendlich ist jede Einzelsituation steuerlich zu prüfen, aber für die meisten Anleger sollte es zu keinen Problemen führen.

 


 Verschuldungsgrad

Die Eigenkapitalquote ist den meisten in Deutschland eher ein Begriff, in anderen Ländern wird aber oft der Verschuldungsgrad angegeben. So findet man diese Kennzahl z. B. bei US-Seiten und sucht nach der EK-Quote vergebens.

 

Der Verschuldungsgrad ist das Verhältnis Fremdkapital zu Eigenkapital und wird in Prozent angegeben, wobei das Prozentzeichen oft einfach weggelassen wird. Da steht dann:

 

                                                                  debt to equity (ratio) = 323.

 

Die Formel Lautet: 

 

      Verschuldungsgrad = Fremdkapital / Eigenkapital

 

Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Ein Unternehmen hat ein Eigenkapital von 100 Mio. € und Schulden von 200 Mio. €.  Der Verschuldungsgrad = 200 Mio. / 100 Mio. = 2 oder   200 %.

 

Je höher die Zahl beim Verschuldungsgrad ist, desto mehr Schulden hat das Unternehmen im Vergleich zum Eigenkapital.

  

Man unterscheidet zwischen dem statischen und dynamischen Verschuldungsgrad. Der statische Verschuldungsgrad bezieht sich auf zwei Bilanzwerte zu einem bestimmten Stichtag und setzt diese ins Verhältnis. Der dynamische Verschuldungsgrad bezieht noch den laufenden Cash-Flow mit ein, ist aber für Langfristinvestoren weniger wichtig und auch seltener zu finden. 

 

Bei einem Verschuldungsgrad unter 200, schaue ich schon gar nicht weiter hin, das passt einfach.

 

Zwischen 200 und 400 bewegen sich die meisten Firmen, da sollte man schon genauer auf weitere Kennzahlen achten, ob das Unternehmen in der Lage ist, seine Schulden langfristig zu bedienen.

 

Über 400 wird mir mulmig und meistens verliere ich dann sehr schnell das Interesse, denn ich kaufe ungern Schulden.