Rezension: Der digitale Wandel in der Finanzbranche

Das Buch von Florian Müller umfasst 178 Seiten und ist kein klassisches Lehrbuch über die Börse und Anlagestrategien. Es beleuchtet, wie es der Titel bereits aussagt, den digitalen Wandel in der Finanzbranche. Das Zitat von Bill Gates "Banking is necessary, Banks are not" (1994) beschreibt die heutige Situation treffend.

 

Der Wandel ist Allerortens spürbar. Der Bankbeamte hat ausgedient, den Begriff des "Beamten" hört man nur noch selten, viel mehr möchte die Branche den Begriff Berater etablieren und meint damit letztlich einen Finanzproduktverkäufer. Durch die Finanzwelt geistern viele neue Begriffe wie Fintechs, Roboadvisor, KI (Künstliche Intelligenz), Kryptowährungen und Crowdfunding, um einige Schlagworte zu nennen. Was hat es mit den Begriffen auf sich und was steckt eigentlich dahinter? Welche Auswirkungen hat das auf unsere Zukunft und wie beeinflusst uns die digitale Welt? Was sind Influencer und was spielen Blogger künftig für eine Rolle? Der Autor gibt in den einzelnen Kapiteln viele Antworten auf diese Fragen und wirft einen Blick in die Zukunft, wie disruptive Technologien die Bankenbranche respektive die Finanzwelt verändern.

 

Das Buch gibt einen Überblick, wie der digitale Stand in der Finanzbranche ist und eignet sich, um Anregungen für weitere eigene Recherchen zu erhalten. Teilweise hätte ich mir gewünscht, wenn der Autor etwas mutiger in die Zukunft geblickt hätte, welche Auswirkungen die Veränderungen auf unsere (finanzielle) Zukunft haben.

 

Im letzten Kapitel kommen einige Finanzblogger zu Wort, was durchaus interessant ist, aber nicht unbedingt zum Kernthema des Buches gehört. Diese Thematik wäre in einem eigenen Buch wohl besser aufgehoben.

 

Das Buch eignet sich für alle, die einen Einstieg in das Thema Finanzen jenseits von den klassischen Bankprodukten suchen. Es ist verständlich geschrieben und vermeidet allzu viel Fachchinesisch, so dass ein Leser, der sich mit dieser Thematik noch nicht beschäftigt hat, ein Grundverständnis entwickelt und die weitere Entwicklung mit anderen Augen verfolgt.

Kommentare: 7 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Ingo von Mission-Cashflow (Samstag, 05 Januar 2019 15:07)

    Weiß nicht, ob man dazu unbedingt ein Buch benötigt. Wer sich für das Thema interessiert, wird Firmen wie N26, Revolut oder Coinbase kennen und damit auch bereits wissen, wie die schöne neue Welt der Fintechs ausschaut und funktioniert.

    Irgendwie scheint mir das Buch auch keinen Fokus zu haben und alles mal ein wenig anzureissen. Weder Fisch noch Fleisch. Naja ich weiß nicht ...

    Dann lieber zu jedem Thema, z.b. Kryptos etc., ein eigenes Buch von einem der Experten in dem Feld. Hat man wahrscheinlich mehr von. Meine Meinung.

    Viel Spaß in 2019!

    CU ingo.

  • #2

    Michel (Samstag, 05 Januar 2019 16:02)

    Hat schon einer das Buch "Schönes neues Geld" von Norbert Häring gelesen.
    Es gab beim Finanzrocker ein Interview mit dem Autor, was einem schon zu denken geben kann...

  • #3

    Toni (Sonntag, 06 Januar 2019 07:52)

    Cooles Buch! Must Read

  • #4

    Peter (Montag, 07 Januar 2019 12:30)

    Ich habe es auch gelesen. Ist schon interessant und man merkt ja schon, dass der Bankberater ausgedient hat. Ich habe seit 2004 keinen Bankberater mehr gesehen, sondern mache eh schon alles selber.

    Leider wird der Autor aber nicht viel Freude an den Umsätzen haben, denn der Inhalt solcher Bücher veraltet in ein paar Monaten ;-)

  • #5

    Tobias (Freitag, 11 Januar 2019 12:16)

    Ich habe es gelesen und fand es leider nur mäßig, weil wenig überraschend. Aber für Einsteiger in die Thematik sicher nicht ganz uninteressant. Ein "Basis-Lesestoff" ist es aber nicht, da gibt's andere Kandidaten. :-)

  • #6

    Karin (Dienstag, 12 Februar 2019)

    Von solchen Büchern lasse ich die Finger. Veralten schnell und die Informationen sind von Webseiten einfach aktueller.
    Grundlagenbücher sind sinnvoll und da zeigen sich auch nach Jahren die wahren Klassiker. Aber ein Buch über den digitalen Wandel...

  • #7

    Uwe Nanninga (Freitag, 15 Februar 2019 06:07)

    Der digitale Wandel hat auch die Finanzbranche "aus den Angeln gehoben". Die Deutsche Bank will ja jetzt neuerdings auch zu einer "Plattform" werden. Mal sehen wie lange diese neueste Strategie des Managements anhält. "Öfter mal was neues"