Vorstellung Leserdepot von Jörg

In loser Reihenfolge stellen sich Leser und ihr Depot vor. Jörg hat mir über sich, seine Ziele und sein Depot etwas geschrieben.

 

Hallo an alle,

 

Alexander ist so nett, mir hier die Möglichkeit einzuräumen, euch den derzeitigen Stand meines Depots darzustellen. Dies möchte ich nicht ungenutzt lassen, um euren Input aufzunehmen, bzw. ggf. für euch nutzbare Ansätze darzulegen.

 

Damit ihr meine Situation und die daraus abgeleiteten Schritte im Kontext nachvollziehen könnt, zunächst ein paar einleitende Worte:

 

Zur Person:

Jörg aus Düsseldorf, Anfang 50, verheiratet, kinderlos, gefühlt sicheres Angestelltenverhältnis, Frau arbeitet auch noch Vollzeit – geht im nächsten Jahr auf Teilzeit.

 

Ausgangssituation:

Keine Schulden. Bezahlte, selbstgenutzte Wohnung, 2 x betriebliche Altersvorsorge, Festgeldleiter und zweites Depot (ETF und Wachstumswerte (hoffentlich!)) vorhanden. Im hier dargestellten Depot befinden sich die Dividendentitel.

 

Zielsetzung der Geldanlage:

Oberstes Ziel ist es nicht, reich zu werden, sondern nicht arm zu sterben.

 

Die Aufgabe dieses Depots besteht im Pimpen der Rente, da dort nicht viel Gutes zu erwarten ist. Der bisher ausgewiesene, zu erwartende Rentenbetrag ist seiner absoluten Höhe nach sicherlich überdurchschnittlich. In Relation zum bisherigen Nettoverdienst aber nahezu gruselig – was zum großen Teil daran liegt, dass der Verdienst über der Bemessungsgrenze liegt. Dies ist jedoch kein Grund zu jammern, sondern ein Grund, sich um die Einkünfte im Alter zu kümmern.

 

 

Grundsätze des Depots:

 

Aktienauswahl: 

  • Firmen, die bisher bewiesen haben, dass sie Dividenden über einen längeren Zeitraum zahlen wollen/können und bereits eine halbwegs passable Dividendenrendite (> 2 % zumindest) zahlen. Fühle mich zu alt, um mir Werte zu holen, die bei z.B. 1,3 % liegen, dafür aber gut wachsen. 

  • Kennzahlen der Bilanzen schaue ich mir nicht an, da ich es für sinnlos/überflüssig halte. Diese Zahlen sind ja bereits veröffentlich und somit eingepreist. Die Analysten der großen Bankhäuser haben lange vor Veröffentlichung Zugang zu diesen Daten und werten diese mit einer Menge Manpower und Erfahrung aus. Im Ergebnis schlagen die großen Bankhäuser den Markt auch nicht zuverlässig. Also spare ich mir das Ganze. 

  • Als Positionsgröße soll mir jede Aktie planmäßig 20 bis 30 € im Monat bringen. Wenn ich es bis zur Rente dann schaffe, ca. 40 Werte anzusammeln, kommt dabei ein guter Tausender raus. Dies führt zu einer deutlichen Erhöhung der Lebensqualität und wenn dann mal einer von 40 Werten ausfällt, so können die anderen dies durch Dividendenerhöhungen ungefähr kompensieren.

 

 

Verkauf von Positionen:

  • Dazu gibt es noch keine feste Regel – bitte daher um Vorschläge. Möchte das Depot so mechanisch wie möglich führen, um die Emotionen so weit möglich aus der Entscheidungsfindung heraus zu lassen 

  • Habe letzten Monat die Hälfte McDonalds verkauft, da die so stark gestiegen waren, dass da quasi 5 Jahresdividenden auf dem Tisch lagen. Falls/wenn die mal wieder im Angebot sind, werde ich gerne wieder auffüllen.

  

Fragen/Anregungen nehme ich gerne entgegen.

 

Agenda: Gelb: Geplant/Erwartet, grün: Erhöhung der Dividende, weiß: Zahlungseingang
Agenda: Gelb: Geplant/Erwartet, grün: Erhöhung der Dividende, weiß: Zahlungseingang
Kommentare: 50 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Alexander (Samstag, 24 November 2018 13:54)

    Ich schreibe gleich einmal den ersten Kommentar.

    Danke Jörg, für deine Bereitschaft, dein Depot vorzustellen.

    Besonders gefällt mir der Satz:
    Oberstes Ziel ist es nicht reich zu werden, sondern nicht arm zu sterben.

    Sollte ich mir über das Bett hängen.

    Bei der Aktienauswahl sehe ich es genauso, es hat gar keinen Wert, sich großartig in die Bilanzen einzulesen. Ich lass das auch sein.

    Das Verkaufen ist das Schwerste überhaupt. Ich mache es rein von der Dividende abhängig. Wird die gekürzt, schaue ich warum. Sollte es nicht mehr passen, fliegt die Aktie raus.

  • #2

    Delura (Samstag, 24 November 2018 14:49)

    Hallo Jörg,
    hallo Alex,

    ich grüße meine "Generationsgenossen" - ich bin 52 Jahre jung und lasse das auch sein mit diesem bis ins kleinste Detail Einlesen in die Bilanzen. Das Depot ist gut, ziemlich viele REIT`s aber aufgrund des Alters sinnvoll und nachvollziehbar.

    Mein Depot ist ähnlich (habe allerdings nur 25 verschiedene Einzelaktien), werde mir aber noch den einen oder anderen Hochdividendenwert zukünftig gönnen. Sehr interessant finde ich die britische "City of London" - wie bist Du denn darauf gestoßen ?

    Weiterhin gute Investments - Glück Auf !

  • #3

    frommi (Samstag, 24 November 2018 15:28)

    Meiner Meinung nach macht Verkaufen nur Sinn wenn Du das Einkommen durch ein neues Unternehmen direkt Erhöhen kannst (nach Abzug aller Steuern und Transaktionskosten) und gleichzeitig die Qualität/Wachstum des Einkommenstroms zumindest gleich bleibt.
    Übrigens halte ich es für sehr sinnvoll sich bestimmte Dinge bei der Aktienauswahl anzuschauen, man muss nicht gleich den ganzen Jahresbericht durchlesen, aber die Dividenden sollten mit ausreichendem Puffer vom operativen Cashflow gedeckt sein und die Verschuldung des Unternehmens sollte im Rahmen sein. (Das hängt vom Sektor und der Stabilität der Cashflows ab). Durch diese 2 Faktoren konnte man in der Vergangenheit viele Dividendenkürzungen vermeiden.
    Ich verkaufe in der Regel wenn ein Unternehmen seinen fairen Wert erreicht hat oder leicht überbewertet ist, da ich eine Watchliste mit ca. 280 Werten habe und dabei immer irgendein Wert gerade unterbewertet ist. (Und nein, oft sind nichtmal die aktuellen Analystenschätzungen eingepreist, der Marktpreis wird fast nur von den Emotionen der Menschen die da handeln beeinflusst. Banker/Analysten handeln schlussendlich auch nur im Kundenauftrag)
    Mein rein organisches Dividendenwachstum im Portfolio ist zwar über die letzten Jahre mit 5-7% nicht sehr hoch, aber durch das Switchen kamen ca. 5-10% Wachstum pro Jahr dazu. Sprich ich habe eine durchschnittliche Dividendenrendite von 4-5% und ca. 10-15% Wachstum pro Jahr (ohne Reinvestition der Dividenden oder frisches Kapital). Allerdings ist das nur mit viel Arbeit zu erreichen und für Portfolios unter 100k lohnt sich der Aufwand dafür meistens nicht, da man dann für den Research gerade mal Mindestlohn erhält. (Ausgehend von 20-30 Stunden Aufwand pro Monat)
    Bei meinem Research versuche ich in der Regel herauszufinden wie sicher die Dividende ist und wie hoch vermutlich das zukünftige Wachstum sein wird, das kann man recht gut wenn man sich die Earnings calls der letzten Quartalszahlen durchliest und sich die Presentations/Guidance der Unternehmen anschaut. Ein Unternehmen wo der operative Cashflow nicht steigt und nicht erkennbar ist das es in den nächsten 1-2 Jahren wieder aufwärts geht fliegt recht schnell aus meinem Depot oder kommt erst gar nicht rein.

  • #4

    Gerry (Samstag, 24 November 2018 15:47)

    Donnerwetter Jörg, das ist schon ein sehr substanzstarkes Depot und ziemlich breit gestreut. Neun von den 35 Titeln finden sich auch bei mir wieder.
    Was den Verkauf angeht sehe ich es ähnlich wie Alexander. Bei einer Dividendenkürzung muß man immer auch den Einzelfall beurteilen.
    Ein Wert ist dabei, den ich als absolutes No-Go betrachte: Bayer

  • #5

    Sonny (Samstag, 24 November 2018 16:32)

    @gerry

    Wieso betrachtest du bayer als absolutes no go?

  • #6

    Ulrich (Samstag, 24 November 2018 17:09)

    Der Anti Home Bias ist positiv zu sehen, weil Rentenversicherung und bAV zu 100 % in Deutschland und Euroland aufgehängt sein werden.
    Mir wäre es aber zu US lastig und zu wenig Infrastruktur, ich würde noch mehr Asien und Australien zumischen, noch eine Prise Kanada und Brasilien.

  • #7

    Monaco (Samstag, 24 November 2018 17:40)

    @Jörg
    Interessantes Depot, gefällt mir gut. Ich habe dieses Jahr auch zum Teil Aktien verkauft, die einfach einige Jahresdividenden im Plus waren. Nach dem Motto, was ich hab, hab ich. Hoffentlich kann ich die aber bald wieder nachkaufen.

    @Delura/bzw. Alle

    Habe schon mehrmals gehört, dass bei älteren Menschen/kurz vor der Rente REITs sinnvoll sind oder sein können.

    Aber wieso ist das so? Gibt es da einen oder mehrere Gründe, warum man als jüngerer Mensch keine REITs nehmen sollte? Oder verstehe ich es falsch und ihr meint, die sind aufgrund der höheren Ausschüttungsquote für Leute empfehlenswert, die zeitnah in Rente gehen?

    Danke für die Aufklärung! :-)

    LG
    Christian

  • #8

    Gerry (Samstag, 24 November 2018 18:19)

    @Delura / Monaco
    REITS betrachte ich ebenso als sinnvolle Investition - aber absolut unabhängig vom Alter.
    Sie sind genauso riskante und volatile Anlageprodukte wie Aktien generell. Natürlich kannst du auch in jungem Alter REITS kaufen!

    @Sonny
    Das Management von Bayer hat durch seinen Größenwahn (Motto: "Wir ernähren die Welt...") das Unternehmen in einen der größten Kapitalvernichter verwandelt. Man verkauft das Tafelsilber um sich zu einem Wahnsinnspreis den verhasstesten Konzern der Welt inklusive x-tausender Schadenersatzklagen einzuverleiben. Das alles wusste man vorher, aber Gier frisst Hirn.

  • #9

    Michael (Samstag, 24 November 2018 18:34)

    Hallo Jörg,
    wir sind ja fast gleich alt, bin 51 und sehe das ganze genau so, ich brauche keine Wachstumswerte in meinem Depot die keine Dividende bezahlen, da nehme ich mir lieber ein paar Hochdividenden Aktien ins Depot z.B. Vodafone, BP oder Royal Mail, habe selber auch nur 25% heimischer Aktien im Depot ( Allianz, D.Telekom, Siemens und Daimler-Belegschaftsaktien)
    Die Kurse interessieren mich nur wenn es um das kaufen bzw. aufstocken von Aktien geht (antizyklisch), habe hier eine Menge von Alexanders "fränkischer Gelassenheit" gelernt, was nützt es mir wenn an einem Tag das Depot 5% nach oben geht und am nächsten wieder in die andere Richtung, da ist es doch viel entspannter wenn man jeden Monat seine Dividenden kassiert!
    Wichtig ist doch das jeder mit seiner Strategie das eigene Ziel halbwegs erreicht, sich nicht irgendwelchen Provisionsgetriebenen Verkäufern ausliefert und dabei gut schlafen kann.
    Möchte mich hier auch mal bei Alexander für seine ganze Arbeit und Inspiration bedanken, weiter so.

    Viele Grüße an alle Dividenden Freunde
    Michael



  • #10

    Eva (Samstag, 24 November 2018 19:08)

    Ein sehr schönes Depot mit einigen Hochdividendentiteln.
    Dauert bis man das aufgebaut hat, so weit bin ich noch nicht.
    Über City of London (klingt interessant) finde ich quasi gar nichts, Infos, Analysen oä.
    Wie schätzt du hier die Substanz ein?

    Danke und LG Eva

  • #11

    Jörg (Samstag, 24 November 2018 19:15)

    Nabend zusammen,

    @. Eva: Die Frage nach der Einschätzung der Substanz von CoL kann ich dir ja nicht neutral beantworten, da ich ja als Besitzer befangen bin. Habe seinerzeit einen Nicht-US und Nicht-Dollar-Kandidaten mit passabler DIV-Rendite und Entwicklung selbiger gesucht.

    SG

    Jörg

  • #12

    Markus (Samstag, 24 November 2018 20:17)

    Danke für die Vorstellung des Depots, finden sich auch einige Werte in die ich auch investiere.
    Meine Gedanken zu den Aussagen:
    "Oberstes Ziel ist es nicht reich zu werden, sondern nicht arm zu sterben."

    Das Ziel sollte man meiner Meinung nach schon hoch ansetzen und nicht so eng begrenzen, andererseits sind auch manche Menschen arm gestorben die reich waren.
    Persönlich halte ich mich an "Think Big", einfach mal Gedanken darüber machen. Also warum nicht reich werden?

    "Fühle mich zu alt, um mir Werte zu holen, die bei z.B. 1,3 % liegen, dafür aber gut wachsen. "

    Ich werde in ein paar Wochen 56 Jahre "alt" sein, was ist das für ein Gefühl zu alt zu sein in seine Unternehmen zu investieren? Durchaus kannst Du noch eine Lebenserwartung von 30+++ Jahren haben..

    Ich will nur Mut machen positiver zu denken ;-)

  • #13

    Ralf (Samstag, 24 November 2018 23:21)

    Moin Moin,

    also irgendwie vermisse ich da die Berücksichtigung des Freibetrages.
    Du hast hier zwar recht viele Werte drin, jedoch als "Werte einfach liegen lassen" würde ich das Depot
    nicht unbedingt nennen. Es sind schon ein paar Highyielder drin, welche
    sicherlich eine gewisse Aufmerksamkeit erfordern.
    Ich denke hier an LTC, STAG, PSC, STC, Brookfield und die Sabra.
    Ob der Verkauf von MCD gut war.... hmmmm.... Also es wird in diversen Kreisen gemunkelt,
    dass bei erreichen der 180$ ggf. ein Splitt anstehen koenne. Bei einem EK von 109Euro
    hätte ich mir das sicherlich doppelt und dreifach überlgt die Position zu verkleinern.
    Zumindest hätte ich das erst, wenn ich den Gewinn in ein ebenso sicheres Unternehmen
    mit etwa gleicher Divi reinvestiert haette. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden :-)

    Was ich dir noch zu bedenken gebe. Du hast ja City of London Trust in deinem Depot.
    Schau dir mal die Zusammensetzung des Trusts an. Du wirst da sicherlch auch Werte finden
    in der der Trust investiert, die du schon in deinem Depot als Einzelwert hast. Die
    groeßte Position des Trust ist RDS. Also für dich ein klares Doppelinvest. Sollte also
    RDS mal abschmieren, dann wird das dein Depot überproportional stark treffen.

    Ansonsten find ich auch bei dir so die üblichen Werte, die fast jeder von uns im Depot hat :-)

    VG Ralf

  • #14

    Jörg (Sonntag, 25 November 2018 06:50)

    Moin Ralf,

    da danke ich Dir doch mal für deinen konstruktiven Eintrag, der mir und den interessierten Mitlesern eine Menge Input liefert und uns dadurch inhaltlich einen großen Schritt nach vorne bringt.

  • #15

    Jörg (Sonntag, 25 November 2018 07:12)

    Moin Markus,

    vielen lieben Dank für die aufbauenden Worte :-)!
    Da liegt es wohl an mir, dass da ein negativer Grundgedanke vermutet wurde. Dem ist absolut nicht so,
    "Nicht reich werden, sondern.."
    Uns geht es so gut, dass wir nichts materielles vermissen - auch wenn wir bemüht sind, jedes Quartal auszumisten, so ist es eher so, dass wir zu viel von allem haben.
    Sollte ich im Lotto gewinnen (was mich sehr wundern würde: Die Wahrscheinlichkeit ist arg gering, insbesondere, da ich überhaupt nicht spiele), so würde ich mir davon das mittlerweile aus meiner Sicht kostbarste kaufen: Zeit!. Alles andere haben wir.

    "Zu alt für Werte...". Dies gilt für dieses Depot. Innerhalb der AA hat bei mir jeder Baustein eine Aufgabe und das Dividendendepot soll halt Bares abwerfen. Im anderen Depot wird "vernünftiger" angelegt, d.h. mit ETF und Wachstumswerten.

    Sonnige Sonntagsgrüße

    Jörg

  • #16

    Christoph (Sonntag, 25 November 2018 07:19)

    Guten Morgen
    Und danke für Deinen Beitrag Jörg.

    Im großen und ganzen gefällt mir das Depot so. Habe auch einige Aktien davon.
    Was mich wundert dass hier scheinbar fast keiner Abbvie hat.
    Tolles Unternehmen und tolle Dividende inkl Steigerung.

    McDonald's hätte ich besonders im Hinblick auf sicheres Einkommen im Alter behalten.

    Sonst aber weiter so

  • #17

    Jörg (Sonntag, 25 November 2018 08:19)

    Moin Christoph,

    habe ABBV mittlerweile ;-), die Depotdarstellung ist ja nun auch bereits ne Woche alt :-)
    Zu MCD: Hoffe, die mal wieder günstiger einsammeln zu können - habe ja noch keine fixe Verkaufsregel. Das ist einfach n Klasse Immo-Unternehmen.

    SG

    Jörg

  • #18

    frommi (Sonntag, 25 November 2018 09:17)

    MCD zu verkaufen war sehr wahrscheinlich eine sehr gute Entscheidung, ist aktuell ca. 15% überbewertet. Hab auch einige Deiner Titel im Depot wie z.B. MO,STOR,WPC,T,EPR und LON:IMB. Die meisten der Consumer Werte sind bei mir allerdings über den Sommer und besonders im Oktober schon wieder raus geflogen (PG,GIS,KMB,CHD). (HSY,PM,MO,BATS und IMB sind die verbleibenden bei mir.)
    Hab dafür Werte wie ENB,KMI,MSM,TAP,IRM,SRC und FAST aufgestockt/gekauft.
    Bei ABBV wäre ich vorsichtig, die hängen soweit ich das weiss von wenigen Medikamenten ab und deren Patentschutz läuft bald aus. Deshalb lasse ich den Pharmasektor auch fast komplett aus, mal von stark diversifizierten Unternehmen wie JNJ abgesehen.

  • #19

    Martin H (Sonntag, 25 November 2018 20:48)

    Hallo Jörg, hallo zusammen,

    ich kann dir da nur beipflichten Jörg. Das größte Problem ist, auch in schwirigen Zeiten, an seinen Zielen und seiner Strategie festzuhalten. Mit den Unternehmen und deren Geschäftsmodellen in die man investiert hat, muss man sich wohlfühlen und einfach lange halten. Ich bin ebenfalls um die 50 Jahre alt und sehe genau wie die meisten hier den Sinn der Aktienanlage in der langfristigen Vermögensbildung. Zusätzlich bleibt das Vermögen auch nach dem persönlichen Ausscheiden aus der "aktiven Lebensphase" erhalten und sorgt weiter für Frau und Kinder.
    Ich habe auch einige Aktien, in denen du investiert bist. Zusätzlich bin ich in Eon investiert (hohe geplante Dividendensteigerung und viel Aufholpotenzial). Auch SSE zahlt hohe Dividenden. Hier überlege ich ob ich nachkaufe. Weitere Aktien sind u.a. H&M, Medical Properties Trust!, AT&T, BMW, Siemens, Allianz, usw. Als Beimischung besitze ich 2 Mortgage Reits: Blackstone Mortgage Trust und Starwood Properties Trust. Die mögen viele nicht, zahlen aber eine hohe Ausschüttung. Wer möchte, kann auf Seeking Alpha einige Analysen und Meinungen dazu lesen. Großes Lob an Alexander für diesen Blog und den offenen Austausch.

    Viele Grüße

    Martin H

  • #20

    Alex J. (Montag, 26 November 2018 12:00)

    Hallo Jörg,
    deine Philosophie der gesamten finanziellen Ausrichtung gefällt mir sehr gut. Michpersönlich würde interessieren um wieviel Prozent die jährliche Wertsteigerung dieses Depots ist und welche Dividendenrendite dabei herauskommt.
    Ich bin selbst Anfang 40 und auch schon mehr als 10 Jahre dabei ein entsprechendes Depot zur Erreichung der finanziellen Freiheit / Unabhängigkeit aufzubauen. Aktuell besteht mein Depot hauptsächlich aus Wachstumsaktien und ETF. Dividenden etc. sind für mich ein wichtiges Auswahlkriterium. Reits werden in naher Zukunft auch in mein Depot aufgenommen und sollen dabei einen guten Cashflow erzeugen.
    Ich komme wie du aus dem Düsseldorfer Raum und bin auch finanziell sowie familiär ähnlich wie du aufgestellt. Daher war / ist dein Post hier für mich sehr interessant :)Vielleicht kann ja Alexander hier des Öfteren mal Usern die Möglichkeit einräumen, hier ihre Strategie vorzustellen.

    Gruß Alex J.

  • #21

    Jörg (Montag, 26 November 2018 13:19)

    Hallo Alex,
    die Div-Rendite sollte so bei ca. 4,5 % auskommen. Zur jährlichen Entwicklung kann ich dir noch nichts sagen, da der Depotaufbau erst vor nem knappen halben Jahr erfolgte.

    SG
    Jörg

  • #22

    Alex J. (Montag, 26 November 2018 14:24)

    @ Jörg

    Vielen Dank für die Info :D Ich habe am Wochenende angefangen dein Depot in Portfolio Performance nachzubauen um dann einen Invesmentplan Anhand der historischen Kursdaten abfragen zu können. Ich hätte so in der Größenordnung von 5-6% Div-Rendite geschätzt.

    Beste Grüße Alex

  • #23

    Jörg (Montag, 26 November 2018 14:57)

    Hallo Alex,

    die 5 vor dem Komma werde ich wohl nicht schaffen, da mir einfach kein Trick einfällt, die Steuern außen vor zu lassen :-(
    Das finde ich aber eigentlich auch nicht schlimm, denn es gibt wohl nur eines, was schlimmer ist als viele Steuern zu zahlen.

    Nicht viele Steuern zahlen zu müssen :-)

    SG

    Jörg

  • #24

    Sonny (Montag, 26 November 2018 15:14)

    Hallo jörg,

    Ich habe versucht eine ähnliche Tabelle aufzubauen um so meine Dividendeneinnahmen im Blick xu haben. Kannst du mir denn sagen von welcher Seite bzw URL du dir deine Wechselkurse ziehst ( für die automatische Aktualisierung in Excel) ?

    Viele Grüße aus Köln

  • #25

    Jörg (Montag, 26 November 2018 15:31)

    Hallo Sonny,

    also von Ddorfer zu Kölner.... das ist eine Hightecspezialsupergeheimseite. Tarncode: Kontoauszug :-) Ich trage einfach die eingegangene Überweisung ein. Die Amis haben derzeit ein "Ausbringen" von ca. 74 % nach Wechselkurs und US-Steuern, die Briten 106 %.

    Sonnigste Grüße aus der heiligen Stadt

    Jörg

  • #26

    sonny (Montag, 26 November 2018 16:45)

    Kann mir jemand eine Seite bzgl der Wechselkurse empfehlen, damit ich diese für excel verwenden kann?

  • #27

    anba (Montag, 26 November 2018 17:15)

    Da kannst du doch eigentlich jede x-beliebige nehmen, z.B.:
    https://www.finanzen.net/devisen/dollarkurs/historisch

    Diese Tabelle dann in ein eigenes Excel-Blatt importieren und mit z.B. =C14/USD.B1, wenn die DIvidende in C14 steht und das Blatt mit den Dollarkursen USD heißt, in dem der letzte Schlusskurs in B1 steht.

  • #28

    Alexander (Montag, 26 November 2018 18:54)

    Hallo zusammen, hallo Alex J,

    klar kann ich regelmäßig Leserdepots vorstellen. Es muss sich nur jemand finden, der sich die Arbeit macht und traut. Ein paar Zeilen zu sich, seinem Anlagestil, seine Ziele und eine Depotvorstellung.

    Das Ganze ist vollkommen anonym, man kann ja seinen Namen ändern. Wobei mit einem Vornamen kann man keine Rückschlüsse auf die Person ableiten. Wer will, kann sein Depot auch ohne absolute Zahlen aufzeigen.

    Ich finde die Diskussion und das von einander lernen sehr hilfreich.

    Viele Grüße
    Alexander

  • #29

    Alex J. (Montag, 26 November 2018 20:04)

    Hallo Alexander,
    ich würde mich grundsätzlich zur verfügung stellen und mein Depot und Strategie mit echten Zahlen vorstellen. Den Nachnamen würde ich jedoch vorerst nicht angeben da
    die echten Zahlen wie Gehalt, Sparrate und Depotgrößen dann wohl alte und neue "Freunde" sowie viel Neid und Mißgunst erzeugen würden. Habe damit schon einige schlechte Erfahrungen gemacht.

    Beste Grüße Alex

  • #30

    Bergfahrten (Dienstag, 27 November 2018 12:41)

    Hallo Jörg, hallo Alexander,
    danke für das Depot! Immer interessant andere Portfolios zu sehen!
    Eine Frage - warum hast du Royal Dutch Shell als US Titel? Also ich kenne den nur als A oder B Aktie in London GBP oder Amsterdam EUR. Hast du den in USD gekauft und warum? Und gleich die 2. Frage - hast du absichtlich soviel US Titel im Depot bzw. gibt es einen Grund für dieses Übergewicht?
    Danke vorab und beste Grüße
    Bergfahrten

  • #31

    Jörg (Dienstag, 27 November 2018 13:08)

    RDS ist auch nicht mehr aktuell. Nutze die Winterzeit, um meinen " Wohlfühlfaktor" im Depot zu erhöhen.
    DAs US-Übergewicht ist der Dividendenfreundlichkeit und der dadurch entstehenden Markttransparenz geschuldet. Durch die häufigeren Div.Zahlungen, die natürlich auch so für mehr Spaß sorgen, braucht man nicht immer ein ganzes Jahr zu warten, bis man erfährt, wie es nun unterm Strich ausschaut.
    Im "vernünftigen Depot" geht es eher BIP-gewichtet zu.

    SG

    Jörg

  • #32

    Monaco (Dienstag, 27 November 2018 15:23)

    Servus Bergfahrten,

    die Shell zahlen in USD ihre Dividenden aus.

  • #33

    Bergradler (Dienstag, 27 November 2018 18:33)

    Hallo,

    ich lese hier schon eine zeit lang begeistert mit und finde Eure Gedanken immer sehr interessant.

    Hätte deshalb auch eine Frage bezüglich dem Schmankerl General Electric,
    ich habe 100 Stück davon im Depot zum Kaufpreis von ca 2000€, wenn ich jetzt nochmal 100 Stück nachkaufe für ca 700€ dann hätte ich eine deutlich niedrigeren Durchscnitsskurs, das wären dann 13,50€. Das könnte GE bald aufholen.
    Was würdet Ihr tun? Mich stört halt ziemlich das keine Dividende mehr gezahlt wird.
    Wenn ich die 700€ in zb Roayl Dutch Shell investieren würde hätte ich 10€ Dividende pro Quartal und keine Klumpenbildung be GE.

    Ein Totalverlust der 2000€ wäre sehr ärgerlich aber dann wäre es halt so.

    Aktien/Anleihen kaufe und halte ich schon seit gut 20 Jahren, nächstes Jahr habe ich bei einigen Titeln das eingesetzte Kapital durch Dividenden wieder komplett erhalten.

    Danke schonmal für Eure Meinungen,
    Bergradler

  • #34

    Jörg (Dienstag, 27 November 2018 19:42)

    Hallo Bergradler,

    Wenn man von der Firma nicht grundsätzlich überzeugt ist, halte ich nichts vom „verbilligen“.
    Eine ähnlich gute Dividende wie bei Royal Mail (habe ich nachgekauft, weil davon überzeugt- habe da nun knapp 900 Stück von) kannst derzeit auch bei AT&T, Chevenier, Sabra Health. CTL und sonst wo noch haben.

    SG

    Jörg

  • #35

    Alexander (Dienstag, 27 November 2018 20:30)

    Hallo Alex J.,

    selbstverständlich alles anonym, ich kann auch ein Pseudonym verwenden (*Namen von der Redaktion geändert^^).

    Hallo Bergadler,
    ich verbillige nur bei Aktien, von denen ich weiterhin überzeugt bin. Bin ich nicht mehr überzeugt, verkaufe ich. Der Verlust ist dann zwar schmerzlich, aber nach ein paar Tagen Wunden lecken, bin ich immer froh, einen Schlußstrich gezogen zu haben.

    Viele Grüße
    Alexander

  • #36

    Anna (Dienstag, 27 November 2018 21:20)

    Zu GE: Ich habe noch einige aus alten Zeiten, damals zu je 12,66 gekauft. Die paar Stück bleiben, ein Verkauf lohnt nicht. Die zahlen aber in Zukunft pro Quartal 1 US-Cent Dividende. Das hat die Bank of America in schlechten Zeiten auch so gemacht. So kann man immer sagen, wir haben in allen Zeiten Dividende gezahlt.
    Hat von Euch jemand Cracker Barrel Old Country Store?

    Viele Grüße
    Anna

  • #37

    frommi (Mittwoch, 28 November 2018 07:07)

    Ich verkaufe am liebsten Aktien die im Minus sind, weil es dann eine Steuerrückerstattung gibt und ich mehr von irgendwas kaufen kann von dem ich wirklich überzeugt bin. Da GE die Dividende gekürzt hat würde sie in mein Depot gar nicht mehr reinpassen. Ich verkaufe in der Regel bereits wenn die Dividende in den letzten 12 Monaten nicht erhöht wurde. Damit wäre einem das Debakel bei GE fast komplett erspart geblieben, die haben bereits im September 2017 die Dividende zum ersten Mal gekürzt da stand der Kurs noch 3x höher. Das ist eigentlich ein super Beispiel das Änderungen an der Dividende sehr gut signalisieren wie gut ein Business läuft noch bevor der Markt die Probleme eingepreist hat.

  • #38

    James (Mittwoch, 28 November 2018 09:57)

    Erst einmal Danke für deine Depot Vorstellung! Anbei ein paar fragen/Anregungen die mich interessieren würden.

    Zu den Monatszahlern (REITs) kann ich nichts sagen das ich mich damit nicht beschäftige.
    Das Depot finde ich sehr ausgeglichen zwischen Wachstum (z.B. Texas Instruments) als auch "Sicherer Hafen" (z.B. Procter & Gamble).
    Nichts sagen tut mir das Unternehmen Brookfield Res. als auch CTL kannst du kurz dazu was sagen was dich zum Investment bewegt hat und warum du überzeugt bist? Warum investierst du in Royal Mail und City of London, gibt es in UK nicht "gute" Unternehmen wie z.B. Reckitt Benkiser, Diageo, BAT?!
    Dein Home Bias mit MüRe und Bayer finde ich recht dünn, was hältst du hier als Erweiterung von Fresenius und/oder SAP als Wachstums bzw. von BASF als Dividendenwert (habe ich gestern aufgestockt zu 65€!).
    Über die restlichen großen brauchen wir glaube ich nicht viel sprechen das finde ich ordentlich und habe selbst einiges davon in meinem Depot .

  • #39

    James (Mittwoch, 28 November 2018 10:03)

    Edit: sry für den Doppelpost:

    Bzgl GE: Ich halte GE für weiterhin einen Weltkonzern, wenn man sich jetzt von den unprofitablen Bereichen trennt und wieder ins Fahrwasser kommt dann geht's auch zeitnah mit dem Kurs hoch. Wie die Vorredner schon anmerken, du musst dich wohl fühlen mit dem Unternehmen und nicht des "Verbilligens" wegen kaufen!
    Ich habe Novo Nordisk in den vergangenen 2 Jahren glaube ich 4x nachgekauft, Hormel Foods 3x da ich von beiden Unternehmen überzeugt bin. Bei beiden haben sich meine Verbilligungen gelohnt, wäre ich mir nicht sicher gewesen bzw Überzeugt das sie wieder steigen, hätte ich nicht gekauft!

    Fazit: Hätte ich jetzt aktuell GE im Minus, würde ich eine Order im Markt platzieren, da ich persönlich nicht davon ausgehe das das Unternehmen "pleite" geht oder es nicht mehr Bestand hat in der Zukunft. Der Konzern hat es bisher immer geschafft sich zu restrukturieren und davon gehe ich auch heute aus. Das sie die Dividende gekürzt haben wegen schulden oder Restrukturierungskosten halte ich für einen guten Zug!

  • #40

    Jörg (Mittwoch, 28 November 2018 11:56)

    Moin James,

    zu deinen Punkten:
    Brookfield (BEP): Riesen Versorger in NA, hauptsächlich in Kanada. Die Mutter ist ne Holding, deren steuerlicher Sitz auf den Bahamas liegt. Solider Div-Zahler und Steigerer.
    CTL: US-Telefonanbieter. Monster Dividende.
    City of London: Fonds mit über 90 % Englischer Werte. TER von unter 0,4. Schöne Dividendenhistorie.
    "Dünner" Home Bias: N Bias kann doch nie dünn genug sein. Solange es Deutschland gut geht, geht es mir doch auch gut. Also KLumpen vermeiden.

    SG

    Jörg

  • #41

    James (Mittwoch, 28 November 2018 14:08)

    Hallo Jörg,

    CTL: Ich hab grad mal eine Minute nach deren Ergebnissen geschaut.

    http://ir.centurylink.com/file/Index?KeyFile=395695567

    Diluted earnings per share was $0.25 for the third quarter 2018
    CenturyLink, announced a regular quarterly cash dividend of $0.54 per share.

    Ich denke du siehst sofort auf was ich hinaus will. Wie kann ein Unternehmen nachhaltig (!) 0.25$ verdienen und zeitgleich 0,54$ ausschütten, die leben aus der Substanz, wie lange geht das noch gut ? Ich halte mich von so etwas fern und schaue das meine unternehmen >80% Ausschüttungsquote aufweisen.

    Brookfield (BEP): Ich bin kein Versorger typ, aber auf den ersten Blick "ok".
    City of London, da ich nicht in Fonds anlege fällt das raus für mich, aber danke dir !

  • #42

    Jörg (Mittwoch, 28 November 2018 14:54)

    Hallo James,
    CenturyLink Inc's basic earnings per share (Basic EPS) for the three months ended in Sep. 2018 was $0.25. Its basic earnings per share (Basic EPS) for the trailing twelve months (TTM) ended in Sep. 2018 was $2.34.
    So hangeln die sich seit Ewigkeiten durch....(2,20 Ausschütten bei 2.34 Verdienst).

    SG

  • #43

    Jochen (Donnerstag, 29 November 2018 13:13)

    Hallo Jörg,
    Danke für die Depotvorstellung und die tolle Diskussion hier. Oben schreibst Du "habe ja noch keine fixe Verkaufsregel" - hast Du evtl. schon eine Idee, wie so eine Verkaufsregel aussehen könnte?
    Bin (dank Alexander) z.B. bei Hormel Foods das 20fache der zu erwartenden Jahresdividende im plus.....und da die Dividende bei 1,xx Prozent liegt, ist doch umschichten in einen Wert mit 4% oder 5 % sinnvoll oder einfach eine Rücksetzer abwarten (immerhin hätte ich da 20 Jahre Zeit zum warten...ok, Dividendensteigerungen ausgenommen).
    Wie seht Ihr das alle?

  • #44

    James (Donnerstag, 29 November 2018 13:53)

    Hallo Jochen,

    ich habe eine klare Meinung zu Hormel Foods und zwar bin ich so überzeugt von dem Unternehmen das es meine größte Position im Depot ist! Ich habe 3x nachgekauft und verbilligt, niedrigster Kauf war bei 26€ persönlich halte ich die 40€ was es aktuell kostet für fair. Nicht billig aber auch nicht zu teuer.

    https://www.wertpapier-forum.de/topic/47935-jamess-depot/?do=findComment&comment=1175631


    Warum sehe ich Hormel Foods als sehr gutes Unternehmen an?

    - Das Unternehmen erhöht seit 53 Jahren die Dividende, zuletzt um 12%https://investor.hormelfoods.com/dividends-and-stock-splits

    - Man tätigt "regelmäßig" langfristig ausgelegte Übernahmen, zuletzt ein Bio Fleisch Unternehmen, man geht quasi mit dem Trend und das frühzeitig als auch intensiv! HRL erzielt somit organisches als auch anorganisches Wachstum, das ist meinen Augen in Zukunft schneller wachsen wird als es der Markt tut.

    - Die Unternehmenszahlen, was soll man sagen die sind Jahr für Jahr fantastisch! Anbei die von Q4 bzw 2018.

    EXECUTIVE SUMMARY - FISCAL 2018
    •Record diluted earnings per share of $1.86, up 18% from 2017 EPS of $1.57
    •Record cash flow from operations of $1.24 billion, up 20%
    •Record net sales of $9.55 billion, up 4%; organic net sales1 down 1%
    •Operating margin of 12.6% compared to 14.0% last year
    •Effective tax rate of 14.3% compared to 33.7% last year

    HRL erhöht seit Jahren die EPS als auch Gewinne / Umsätze! Das es wie aktuell etwas im Truthahn Segment etwas klemmt wird durch die gute Performance der anderen Segmente aufgefangen so weit es geht. Einziger Haken ist, das die Marge aktuell von 14 auf 12,6 gesunken ist, als Hilfe stützt hier jedoch die gesunkene Steuerquote!


    Das ganze ist sehr Hormel Foods bezogen, generell um deine Frage zu beantworten, kommt es darauf an! Zum einen, gibt es ein Unternehmen das ähnliche Wachstumsphantasien und Dividendensteigerungen wie HRL hat bei gleichem bzw. geringeren Risiko? Und zum anderen darauf OB es bei dem neuen Unternehmen sofern es gefunden wurde ähnlich weiter geht wie in der Vergangenheit!
    Das Thema Dividendensteigerung ist hier ein essentielles, den mit der Zeit überholt HRL einen 4-5% nicht nur, es überrollt ihn förmlich, da die Steigerungen exponentiell wirken! Ich persönlich würde ein gut gelaufenes Unternehmen von dem ich überzeugt bin nicht umschichten in einen höheren Dividendenzahler nur weil ich X Jahre Dividendenvorschuss habe!

    Viele Grüße
    James




  • #45

    Jörg (Donnerstag, 29 November 2018 14:56)

    Eine herrlich einfache Frage - so unfassbar schwer zu beantworten.
    Für meinen Teil mache ich diese Entscheidung vom zuvor geschilderten X abhängig. Wobei sich diese Frage für mich nur im Dividendendepot stellt. Wenn in meinem "Wachstumsdepot" z.B. Alphabet irgendwann anfängt, eine Div zu zahlen, so werde ich nicht verkaufen, weil die bisher aufgelaufenen Kurssteigerungen das 500 fache der ersten Div ausmachen. "Aufgabe" von Alphabet ist es, zu wachsen. Wenn sie irgendwann dann auch noch Div zahlen, ok.. dann ist es so.
    Überlege mir derzeit, ob ich für das Div-Depot ne Verkaufsformel in Richtung: Überschreitung des Branchenschnittes im Kurs um X und n-fache Jahresdividende=Verkauf. Mal schauen.

    SG

    Jörg

  • #46

    Tobias (Freitag, 30 November 2018 14:01)

    @Jörg:
    Was ich mich bei den Voraussetzungen ein bisschen frage, ist, ob das nicht "zu viel" gespart ist und es am Ende nicht besser wäre etwas davon zu verleben.
    Wenn ich das grob überschlage liegen in dem Depot ~130T€. Ihr arbeitet zu Zweit noch mit 1,5-2 Vollzeitanteilen. Dazu liegt noch ein zweites Depot mit unbekanntem Wert und eine gewisse Festgeldrücklage vor. Keine Kinder, an die Ihr etwas vererben "müsstet". Und die Wohnung nicht zu vergessen.

    Auch wenn das jetzt vielleicht etwas makaber klingt, aber wieso wollt ihr nicht "arm sterben". Nicht falsch verstehen. Arm den Lebensabend verbringen ist natürlich kein Ziel. Aber perfekt wäre es doch, wenn es am Ende null auf null ausgeht. ("Freiwilliges" Vererben an Freunde/Verwandte mal außen vor. Das könnte man ja mit in die Rechnung aufnehmen).
    Geht man vom Durchschnittsalter in Deutschland aus, lebt Ihr noch wie bereits oben von jemandem genannt ~30 Jahre. Davon verdient Ihr vermutlich noch 10 Jahre Geld und erhöht wahrscheinlich die Einlagen um einen weiteren 6-stelligen Betrag.
    In der Rente sind die Basiskosten dann dank der eigenen Wohnung recht gering.

    Dann "sitzt" ihr wahrscheinlich auf >300T€ und könnt die in 20 Jahren verleben. Neben den weiteren Einkünften, die ihr jetzt ja schon ganz gut kennt (Rente, bAV, Dividenden, ...).
    Und falls alles schief geht, gibt es ja noch eine Wohnung zu verkaufen. Solange das keine Baracke ist (wovon ich bei der vernünftigen Lebensführung ausgehe), ist die nochmal >200T€ wert. Sollte man also ins Heim gehen müssen (was natürlich niemand hofft), wäre man auch damit erstmal gut bedient.

    Mit Rente, bAV, Dividenden kommt ihr doch alleine schon auf mehrere tausend Euro pro Monat. Das bekommt man doch (gerade als älterer) Rentner nur schwer wieder los...

    Für mich stellen sich dann die zugegebenermaßen etwas provokanten Fragen:
    Vor was habt ihr im Alter Angst, dass ihr so viel Geldwerte anhäuft? Oder wie wollt ihr das alles verleben? Wäre es nicht sinnvoller bereits jetzt anzufangen das Leben zu genießen und Schritt für Schritt die Sparsummen zu verringern? (Teilzeit ist ja schonmal ein toller und beneidenswerter Schritt!)

    Leider schreibst du in deinem Bericht dazu wenig, sodass ich hier nur mutmaßen kann. Vielleicht kannst du mich/uns ja noch ein wenig darüber aufklären...

    Viele Grüße
    Tobias

    Ps: Da ich noch in meinen Dreißigern bin, habe ich etwas andere Zielsetzungen. Eventuell kommt daher auch die andere Sichtweise :) Mein Ziel ist es so früh wie möglich mehr Freizeit zu "ersparen".
    -> Weniger arbeiten, mehr leben.

  • #47

    Jörg (Freitag, 30 November 2018 16:00)

    Hallo Tobias,

    erst einmal vielen Dank für deinen Post!!
    Deine Gedanken kann ich nur zu gut nachvollziehen und wünschte mir, ich wäre bereits in deinem Alter bereits gedanklich so weit gewesen.
    Zu deinen Punkten (Bin inhaltlich völlig bei dir, versuche nun lediglich, unsere Situation zu erläutern):
    - wie oben irgendwo geschrieben, geht die Frau im nächsten Jahr auf Teilzeit. Grundgedanke: Zeit ist wertvoller als Geld. Das wird ne 3-Tage-Woche.
    - Cabrio wird Ende Januar geliefert :-)
    - Sparrate reduzieren. Da wird es nun schwierig! Ich habe einfach keine materiellen Bedürfnisse (mehr).
    - Auto habe ich (neuer kommt Ende Januar) . Also meiner.
    - Motorräder haben wir. Schick und schön gepimpt.
    - Frau geht regelmäßig zur Maniküre, Pediküre und Massage
    - Stereoanlage und vernünftige KH habe ich
    - Urlaube machen wir 4 bis 6 im Jahr

    Faktisch ist es so, dass wir nichts "sparen" (Sparen im Sinne von: Bewusster Verzicht zur Erhöhung der Sparrate), sondern einfach nicht mehr auslegen. Was übrig bleibt wird halt angelegt oder sonst wie zur Seite gelegt.

    Derzeit überlegen wir ernsthaft, ob ich auch versuche, auf Teilzeit zu gehen.

    Hoffe, dass nun einiges klarer ist - falls nicht, einfach nachfragen :-)

    SG

  • #48

    Alexander (Freitag, 30 November 2018 16:13)

    Hallo Tobias,
    im Prinzip bin ich ja in ähnlicher Situation wie Jörg.
    Warum ist mein Ziel 500k im US-Depot?

    Ich spare auch nicht durch Verzicht, da geht es mir wie Jörg. Ich brauche nichts Materielles, ich habe alles.
    Meine Frau ist seit 4 Jahren zuhause, dafür haben wir nur ein Auto. Das langt uns aber sehr gut.
    Motorrad habe ich verkauft, da ich die letzten Jahre nur noch 200km gefahren bin.
    Wir hatten dieses Jahr "nur" 2 Urlaube.
    Ich habe meine Stunden bereits reduziert und will mit 63 statt mit 67 in Rente (oder noch eher).

    Ich möchte ein gewisses "Grundvermögen" haben, da ein Altersheim gehobener Klasse schnell 6.000 bis 7.000 € im Monat kostet. Ich habe einfach eine gewisse "Panik" in Altersarmut zu verfallen und in einem Doppelzimmer meinen Lebensabend zu verbringen.

    Grüße
    Alexander

  • #49

    Oliver (Samstag, 01 Dezember 2018 11:41)

    Hallo Jörg,

    wenn ich mir dein Depot anschaue, dann sieht man ganz eindeutig die Intention, möglichst viele Dividenden zu bekommen. Deshalb hast Du mehr "schnubbelige" Firmen in deinem Depot, die viel ausschütten. Als Ausgleich ein paar Dickschiffe. Du schreibst, Du bist noch in der Ansparphase. Deine Frau wird bald weniger arbeiten. Wie ist das eigentlich bei dir? Willst Du noch 10 Jahre oder bis zum regulären Renteneintritt machen?

    Die Frage ist nicht ganz unwichtig. Ich finde durchaus, wenn man noch einige Jahre weiter arbeiten möchte, dass man auch mehr Werte ins Depot integrieren kann, die nur 1,x Prozent auszahlen und dafür ihre Dividenden stark steigern. Ich habe z.B. auch einige solcher Firmen im Depot wie z.B. YUM oder SKWS. Gerade die dynamischen Dividendensteigerungen bringen dich dahin, dass Du mit deinen passiven Einnahmen über der Inflation jedes Jahr wächst. Ich bin in fast dem gleichen Alter wie Du und natürlich habe ich auch REITs, die z.T. nicht unbedingt häufig ihre Dividenden steigern, weil sie mit den Ausschüttungen immer am Limit sind. Wenn man die Dividenden noch reinvestiert, ist das gar nicht so schlimm, weil dein Zinseszins (ist jetzt nicht 100% der korrekte Ausdruck) darin besteht, dass Du das Geld weder reinvestierst.

    Wenn Du aber irgendwann in die Phase gehst, dass Du von den Einnahmen leben möchtest, solle dein Depot die Fähigkeit besitzen, die Inflation zumindest auszugleichen oder besser noch, darüber zu performen. Von daher finde ich die These, ich bin im Alter weiter fortgeschritten und kaufe deshalb bevorzugt nur hohe Ausschütter mit keinen/niedrigen Steigerungsraten etwas riskant. Wenn Du durchschnittlich optimistisch bist, lebt ihr voraussichtlich noch 25 - 30 Jahre. Das ist ein sehr langer Zeitraum und dein Depot muss so zukunftsfest sein, so lange durchhalten zu können.

    Eine Frage wäre z.B., ob Du einer PSEC (fallende Dividende) oder einer Anally (seid Jahren stagnierende Dividende) es zutraust, dich so lange zu begleiten? Beide Gesellschaften haben keine oder eine negative Kursentwicklung und das einzige spricht zumindest bei Anally für eine vordergründig hohe Dividendenrendite. Beide Unternehmen sind von der Qualität unterdurchschnittlich und passieren Managementfehler, hast Du hier schnell Einbußen. Es sind auch viele Unternehmen dabei, die mir wenig sagen. CTL ist im Langfristchart eher negativ, wieder eine krasse hohe Dividende, die nicht gedeckt ist.

    Nicht falsch verstehen, man kann solche Werte durchaus mit beimischen. Ich habe z.B. auch Main Street Capital, Reality Income REIT und so einige weitere REITs (ca. 20%) in meinem Depot. Die zahlen natürlich schön aus und damit kann man sein Depot etwas strecken, was diesen Punkt betrifft. Aber wenn ich meine Positionen anschaue, dann habe ich eher fast alle deiner großen bekannten Unternehmen im Depot. Und das sind zumeist die Werte, die für langfristige Investments sehr gut geeignet sind.

    Deine Aktivität mit McDonalds kann man sicher machen, weil die momentan hoch bewertet sind. Allerdings wirst Du aufgrund des starken Anstiegs 26 - 28% des Kursgewinnes an den Staat abgedrückt haben. Die Frage dabei: Hast Du ein besseres Investment gefunden, was in Zukunft eine höhere Perfomance bringt und den staatlichen Zuschuss relativ schnell ausgleichen kann? Ich erlebe es immer wieder, dass manche Aktien überperformen und das Gefühl da ist, die Gewinne mitzunehmen. Habe ich früher auch gemacht und immer wieder festgestellt, dass es eine Eselei war, weil dieser Wert munter weiter gestiegen ist. So habe ich viel Geld verloren. Bei Apple z.B. ist man immer wieder schnell an dem Punkt, Gewinne mitnehmen zu können. Meine Apple-Position ist heute groß, alle zusammengenommen sind mehr als 10 mal so viel wert, als meine Einstandskosten und manche würden sagen, das Unternehmen ist in meinem Portfolio überrepräsentiert. Aber warum sollte ich mich von etwas trennen, was extrem erfolgreich ist? Hätte ich die Aktien bei schönen 50%-Gewinnen verkauft, hätte ich viel Geld verloren. McDonalds ist auch erfolgreich. Wenn Du Glück hast, geht der Markt in nächster Zeit runter inkl. McDonalds. Dann kannst Du sagen: Siehste, hab ich doch recht gehabt. Oder McDonalds hat schlechtere Geschäftsjahre, gleiches Ergebnis. Aber wenn alles seinen normalen Lauf geht, die einen Aktiensplit machen und der Wert, weil er optisch niedrig ist, weiter steigt, wirst Du dich nicht freuen. Das ist nur ein Gedanke, entscheiden musst natürlich Du.

    Ansonsten denke ich, dass Du dein Ziel leicht erreichen wirst. Ich habe übrigens auch meine ABBV aufgestockt. Trotz der Risiken durch Abhängigkeiten großer Medikamente eine sehr gute Firma, Daneben etwas Wachstum: Broadcom (AVGO). Beides würde ich mir auch mit 85 noch kaufen...

    Grüße Oliver

  • #50

    Jörg (Samstag, 01 Dezember 2018 11:58)

    Hallo Oliver,

    Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Anmerkungen.
    Diese teile ich inhaltlich überwiegend!
    Daher gibt es doch ein zweites Depot mit Wachstumswerten.

    SG