Warum ich keine Optionen schreibe

 

Ich werde immer wieder gefragt, warum ich keine Optionen schreibe, wo mein US-Depot geradezu dafür prädestiniert wäre. Grundsätzlich stimmt das und ich halte Stillhaltergeschäfte für eine sehr interessante Option (Wortspiel), zusätzliche Beträge zu generieren. Ich habe mir bereits zwei Bücher gekauft und mich in die Materie etwas eingelesen. Dennoch sehe ich davon ab, mich an diesem Spiel zu beteiligen. Dies hat mehrere Gründe, die ich in diesem Beitrag erläutern werde.

 

 

Ich müsste den Broker wechseln.

 

Nach der Fusion der DAB mit Consors habe ich mein Depot zur OnVista-Bank transferiert. Meine Anforderungen werden alle bedient, d.h. die Dividenden kommen zuverlässig, durch das Freebuy-Modell zahle ich kaum Gebühren bei Käufen und mit der Bedienung komme ich inzwischen klar.

 

 

Ich müsste Umschreibungsgebühren zahlen

 

Nach meinem Kenntnisstand kann man Optionen nicht auf in Deutschland erworbene Papiere schreiben, d. h. wiederum, ich müsste meine Wertpapiere, die ich über einen deutschen Broker gekauft habe, erst auf eine andere Lagerstelle umschreiben lassen. Pro Position können da durchaus zehn Euro anfallen.

 

 

Ich müsste eine Steuererklärung abgeben

 

In der Regel braucht man ein Konto bei einem ausländischen Anbieter bzw. eine deutsche Dependance. Dieser zieht die Kapitalertragssteuer plus Solidaritätsbeitrag nicht automatisch ab und führt keinen Verlustverrechnungstopf. Folglich muss am Jahresende eine Steuerklärung ausgefüllt werden, was nicht sehr kompliziert ist. Es kostet aber Zeit und man muss unter dem Jahr immer eine mögliche Steuernachzahlung im Auge behalten. Bei meiner Dividendenstrategie wird die Steuer gleich anonym abgeführt und im Steuerbescheid tauchen keine Kapitalerträge auf. Dies kann durchaus in bestimmten Fällen von Vorteil sein.

 

 

Optionen kosten mentale Energie

 

Schreibt man Optionen, kostet das wesentlich mehr mentale Energie, als die totlangweilige Dividendenstrategie. Man muss den Markt beobachten und seine Werte im Auge behalten. Wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht, kann das durchaus zu schlaflosen Nächten führen. Eine Aktie, die seit Jahren im Depot schlummert, kostet keine Energie.

 

 

Das Verlustrisiko steht in einem angespannten Verhältnis zum erwarteten Gewinn

 

Nun habe ich noch keine Optionen geschrieben, aber ich lese immer wieder, dass es zu Einzelverlusten kommen kann, die ein Mehrfaches von den vorher erzielten Monatserträgen zunichtemachen. Dies bedeutet ebenfalls den Verbrauch von mentaler Energie. Hier ist ein gutes Risiko- und Money-Management gefordert. Oder es werden die Aktien eingebucht, die man eigentlich nicht unbedingt haben möchte, was unter Umständen zu einem Klumpenrisiko führen kann.

 

 

Ich müsste Zeit dafür aufwenden

 

Mit der Erfahrung wird der Zeitbedarf sicherlich sinken, ich müsste aber, um diese Erfahrung zu erlangen, erstmal Zeit investieren. Weiterhin ist bei laufenden Geschäften ein Grundbedarf an Zeit zur Überwachung der offenen Positionen erforderlich. 

 

 

 Ich habe es nicht nötig

 

Hört sich erst mal überheblich an, aber um meine Situation zu verdeutlichen, ist eine Analyse meiner Situation erforderlich. Ich habe inzwischen ein Grundvermögen aufgebaut und es ist nicht notwendig, mir erst einen Grundstock zu schaffen. Weiterhin habe ich mein Ziel definiert (Ende 2028 1.000 € netto im Monat) und werde dieses wohl übertreffen. Mit Erreichen meines Zieles kann ich ein bequemes und finanziell gut abgesichertes Leben im Ruhestand führen. Die viel zitierte finanzielle Freiheit kann ich nicht mehr erreichen. Um den nächsten Sprung auf der Luxus- und Lifestyle-Leiter zu erreichen, müsste ich erheblich mehr Kapital generieren. Da geht es nicht um ein paar hundert Euro im Monat, sondern um mehrere tausend Euro im Monat. Ich stelle mal in den Raum, das es im Normalfall nicht möglich ist, sein Kapital im Laufe von 10 Jahren zu verzehnfachen. Im Grunde bin ich zufrieden mit dem was ich habe und wie es derzeit läuft. Ich denke nicht, dass ein "Mehr" auch ein deutliches mehr an Zufriedenheit mit sich bringt. Ich brauche einfach nicht mehr, daher "habe ich es nicht nötig".

 

 

Opportunitätskosten

 

Unter Opportunitätskosten fasse ich das Verhältnis der aufgewendeten Zeit zum Ertrag auf. In der gleichen Zeit könnte ich etwas anderes machen, dass ebenfalls Erträge generiert und muss diese ins Verhältnis setzen. Derzeit verdiene ich mit meiner Nebentätigkeit ganz gut, was an meiner monatlichen Sparrate ersichtlich ist. Die Nebentätigkeit müsste ich dann zurück fahren oder womöglich ganz einstellen. Diese bietet mir für den Zeitaufwand ein gutes und vor allem sicheres Zusatzeinkommen.  

 

 

Fazit

 

Optionen schreiben halte ich für eine interessante Möglichkeit, Vermögen aufzubauen. Hätte es diese Möglichkeiten vor Jahren gegeben, hätte ich diese Chance wohl wahrgenommen. Ich bin allerdings derzeit nicht bereit meinen verbliebenden Rest an Zeit in ein neues Projekt zu investieren. Ich werde mein Ziel durch meine Nebentätigkeit erreichen und die mentale Belastung meiner Dividendenstrategie geht gegen null. Als sicherheitsorientierter Anleger, habe ich ein großes Augenmerk darauf, das über Jahrzehnte erreichte zu erhalten und scheue neue Experimente. Darum schreibe ich keine Optionen.

 

 

 

Kommentare: 15 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Ingo von Mission-Cashflow (Donnerstag, 14 September 2017 21:26)

    Das sind alles valide Gründe und deswegen weise ich immer deutlich darauf hin, dass der Optionshandel im Gegensatz zur Dividendenstrategie NICHT passiv ist. Wer das erzählt, der ... ach lassen wir das :)

    Dem gegenüber stehen aber eine gute Chance auf Überrendite von 15% und mehr im Jahr, bei kontrollierbaren Risiko.

    Heute oder morgen kommt übrigens der nächster Artikel aus der Serie Optionshandel ABC auf meinem Blog. Da geht es genau um dieses Thema: Optionshandel oder Dividendenstrategie?

    CU Ingo.

  • #2

    Matthias Schneider (Freitag, 15 September 2017 00:03)

    Hallo Alexander,

    als ich die Überschrift las, habe ich sofort 2 Gründe gewusst, warum Du es nicht dem jetzigen Depot machen solltest.

    1.) Dein bewährtes System nicht verlassen (Never touch a running system),
    2.) Du hast es wirklich nicht nötig, da Du genug monatlich reinbuttern kannst.

    Bei mir ist das etwas anders. Meine monatlichen Zuwächse durch Sparrate und Dividenden sind vergleichbar bescheidener, also meist nicht über 1000. Da bietet es sich an, durch die Optionen das noch etwas aufzupeppen.

    Der Hauptgrund für mich ist aber neben diesem auch noch ein anderer. Ich würde mich zwar auch als bequem, wenn nicht sogar als faul bezeichnen, aber wenn mir was Spaß macht, dann will ich es tun.

    Mit den Optionen fühle ich mich jetzt einfach so, als ob ich vorher ein Buch nicht zu Ende gelesen hätte, oder Skifahren gelernt hätte, und aber von ewig nur blauen Abfahrten gelangweilt bin mit der Zeit.

    Optionen sind keine wirkliche Herausforderung, aber es macht Spaß und ist eine logische Fortsetzung für den normalen Anleger. Zwar kein Muss, aber ein "nice to have" für Interessierte.

    Und ich glaube ganz sicher, dass Du in einiger Zeit mal ein weiteres Depot bei einem IB-Ableger hast, wo Du da etwas rumspielst. ;-) Zeitaufwand ist wirklich zu vernachlässigen.

    Alles Gute und schönen Gruß
    MS

  • #3

    Sparkojote (Freitag, 15 September 2017 07:29)

    Hallo Alex,

    Ähnliche Gründe sind bisher bei mir auch der Stopper. Ich kann monatlich 2-3k reinbuttern, wobei mehr natürlich immer besser ist ;-) Aber ich müsste ebenfalls die Bank wechseln, was ich momentan einfach nicht kann.

    Grüsse
    Thomas

  • #4

    Axel Tigris (Freitag, 15 September 2017 11:02)

    Hallo Alex,
    ich verfolge deinen Blog seit einiger Zeit und er gefällt mir. Ich bin in ähnlichem Alter und in ähnlicher finanzieller Situation. Habe zweimal angesetzt, auf dieses Thema zu antworten und es verworfen. Warum soll man missionieren. Aber es lässt mir keine Ruhe. Deshalb das Fazit: Ich glaube, du weißt nicht, was dir entgeht, wenn du keine Optionen schreibst. Ich mache dies seit Jahren. Ich verkaufe vor allem langlaufende Puts (bis zu 4 Jahre in Deutschland bzw. 2 Jahre in Amerika). Ich handele bei Lynx und Captrader. Ich verkaufe die Puts nur auf Aktien, die ich sowieso kaufen würde. Es ist ein minimaler Zeitaufwand und bringt sehr schöne zusätzliche Erträge. Und vor allem: Wenn du dich zur Ruhe setzt, willst du doch nicht aufhören zu denken. Also kannst du ganz nebenbei und entspannt noch Puts verkaufen. Ist natürlich nicht passiv, aber Arbeit sieht anders aus.
    PS: Die Grundlage für den Putverkauf eignest du dir ganz schnell an. Ist nicht sehr zeitaufwendig. Ich habe vor 5-7 Jahren mal ein Coaching bei Jens Rabe gemacht. Ist aber nicht notwendig, wenn man nur ganz entspannt Puts verkaufen will. Calls würde ich nicht verkaufen, da verlierst du im Zweifel nur deine guten Aktien (die du ja nicht weggeben willst), falls die Calls ins Geld laufen. Aber wie gesagt, ich will ja niemanden missionieren.

  • #5

    Ralf (Freitag, 15 September 2017 14:53)

    Hi Alex,

    nicht umsonst heißt dein Blog ja rente-mit-dividende.de und nicht rente-mit-dividende-und-optionen.de .
    Übrigens, die Domain "rente-mit-dividende-und-optionen.de" ist nicht registriert, also noch zu haben.
    Ich kann deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen, denn gerade der Punkt den
    du Opportunitätskosten nennst, ist für jeden pers. anders anzusetzen. Viele sehen NUR die enormen Gewinne, welche man mit (zugegeben) relativ wenig Aufwand generieren kann. Dabei wird der Fokus auf private Zeit sehr schnell vernachlässigt und die GIER nach noch mehr schlägt sehr schnell zu.
    Ich pers. habe früher auch mit Optionen etc. rumgemacht, aber mal ehrlich, wenn man in einer gewissen Lage ist, das Ziel ohne großen Aufwand zu erreichen, warum soll ich mir den Stress antun :-)
    Ich finds auf alle Fälle gut, dass du dem Thema Dividenden treu bleibst.
    Vielen Dank.

  • #6

    Claudio (Freitag, 15 September 2017 15:35)

    Ich habe davon keine Ahnung, aber ich finde es klasse dass du das Thema hier behandelst.

  • #7

    Alexander (Freitag, 15 September 2017 17:07)

    Ich finde Optionen, wie in der Einführung geschrieben, durchaus eine interessante Angelegenheit. Bei mir ist es momentan einfach eine Zeitfrage. Ich habe einige Baustellen wie der Blog, Artikel für "Partnerseiten", Bücher lesen und Rezensionen schreiben, meinen CFD-Handel mit Rohstoffen usw. Ein neues Thema ist momentan nicht drinnen. Sobald ich keine Gutachten mehr nebenbei mache, was nicht gerade wenig Geld in die Kassen spült und sehr viel Zeit beansprucht, werde ich mich auf alle Fälle damit näher befassen. Spätestens als Rentner.

    @Ingo
    Auf den Artikel bin ich gespannt.

    @MS
    Man glaubt es zwar nicht, aber im Grunde bin ich auch faul. Und eine Wette, dass ich kein Depot bei einem IB-Broker aufmache, würde ich wohl verlieren ;-)

    @Axel
    Missionieren habe ich auch aufgegeben und sehe deinen Beitrag auch nicht als Missionsarbeit. Ich begrüße es, dass du trotzdem geschrieben hast. Von den Erfahrungen und Meinungen anderer lerne ich am Meisten. Danke für dein Statement.

    @Thomas
    Hast du das mit deinem AG abschließend geklärt? Vielleicht über die Freundin oder Eltern laufen lassen?

    @Ralf
    Den Punkt, den du ansprichst, dass man sein Ziel so auch erreicht, ist ganz wichtig. Ich habe über eine Regression hochgerechnet, dass ich ohne großen Aufwand ca. 1.700 € netto im Monat schaffen kann. Da ist der Drang nicht mehr so groß, Zusatzbeiträge zu erwirtschaften. Da kommt die Faulheit durch und ich frage mich wozu das Ganze (Stress)? Und der Fokus bleiben ganz klar Dividenden.

    @Claudio
    Das ist gar nicht so kompliziert. Ich habe zwei Bücher gelesen und einfache short Puts und short Calls sind nicht schwer zu verstehen.

  • #8

    DividendWombat (Samstag, 16 September 2017 09:32)

    Hey Alex,

    ich habe gerade den letzten Post von Ingo auf mission-cashflow gelesen. Ich bin drauf und dran es mit den Optionen zu probieren. So lange ich mich auf Put optionen mit Dividendentiteln beschränke die ich sowieso früher oder später besitzen will. Persönlich überprüfe ich mein Aktiendepot sowieso 1x täglich, was bei einem Dividendendepot relativ sinnlos ist. Mal schauen, ich denke ich warte ab bis Ingo seine Artikelserie abgeschlossen hat.

    Grüße, Martin

  • #9

    Dennis (Samstag, 16 September 2017 10:40)

    Hallo an Alex und natürlich den Rest,

    ich finde es spannend, da ich vor ca 2 Wochen ebenfalls überlegt hatte mir Optionen anzuschauen. Leider werde ich das aus Zeitgründen im Kalenderjahr 2017 nicht mehr schaffen mir das nötige Grundwissen anzueignen.
    Ich muss dem einen oder anderen Vorredner jedoch recht geben. Ich finde es super das du mit deinem Blog deiner Linie treu bleibst. Wie Raf schon schrieb, heißt der Blog nicht "rente-mit-dividende-und-optionen.de"; was natürlich nicht heißt das man nicht über den Tellerrand schauen darf ;)

    Wie lief denn sonst dein September bis dato ?

    Grüße
    Dennis

  • #10

    Alexander (Samstag, 16 September 2017 17:43)

    @Dennis

    September ist immer ein dividendenstarker Monat bei mir. Trotz der Währungsverluste sammelt sich da einiges an. Bisher habe ich 16 Zahlungen erhalten, was ein neuer Rekord ist und könnte die 300 € Grenze knacken. Ich bin da sehr zufrieden.


    Markos von Finanzielle Freiheit mit Dividenden macht jetzt auch verstärkt in Optionen. Er hat kurz hintereinander 300 Altria eingebucht bekommen. Mich würde das stören, auch das ist ein Grund, warum es mich nicht zu Optionen hinzieht. Allerdings hätte ich nicht 3 short Puts auf eine Aktie geschrieben.

  • #11

    Marko (Samstag, 16 September 2017 18:14)

    Also mich würden 300 Altria Aktien im Depot nicht stören :-)
    Sein Durchschnittspreis ist ja scheinbar auch ok, und langfristig wird Altria kein Fehler sein, oder glaubst du an kein "Comeback" zu alten Höhen?

    Gruß,
    Marko

  • #12

    Alexander (Sonntag, 17 September 2017 11:01)

    Mich würden auch nicht 3.000 Altria im Depot stören, wenn es zur Gesamtdepotgröße passt. Ich hatte mal ein ähnliches "Problem", eine Aktie machte 90 % vom Depotwert aus. Ein derartiges "Klumpenrisiko" bereitet mir einfach Unbehagen. Altria sehe ich langfristig durchaus positiv. Ein anderes Problem sehe ich darin, wenn das bei mehreren Titeln passiert und die Börsen crashen, kann es sein dass zu viel Kapital gebunden wird und man im weiteren Optionshandel zu sehr eingeschränkt wird. Dies ist natürlich nur eine kurze Momentaufnahme meinerseits. Man muss sich mit einer derartigen Strategie intensiv auseinandersetzen und verschiedene Szenarien durchspielen. Optionen schreiben ist sehr leicht, ein langfristig funktionierendes System aufzubauen dagegen ziemlich aufwändig.

  • #13

    www.sparkojote (Mittwoch, 20 September 2017 07:20)

    @Alex

    Leider sind wir auf Inhouse Trading angewiesen, das mit dem Freundin/Familien Broker wäre natürlich möglich aber grenzwertig. Deshalb warte ich einfach noch ein bisschen, verpassen tue ich ja nichts, aufgeschoben ist nicht aufgehoben ;-)

    Momentan habe ich ja eher eine Erholungsphase, das Business und der Rest läuft relativ easy. Ich nutze die Zeit und Relaxe ein wenig, ich habe vor kurzem ein neues MMO angefangen Final Fantasy XIV. Mal etwas Abwechslung vom guten alten WoW, dass ich bereits seit fast 10 Jahren spiele.

    Grüsse
    Thomas

  • #14

    Torsten (Freitag, 22 September 2017)

    Hallo Alexander,

    mir gefällt es, dass sich jemand mit Sachlichkeit gegen den Optionshandel für die eigene Person ausspricht. Das rundet die Diskussion ab und bildet in gewisser Weise auch eine Gegendarstellung zu all den Hymnen auf den Optionshandel.

    Zu deinen Argumenten:

    Brokerwechsel - Ja, das dauert etwas. Und die Wertpapierüberträge können schief gehen. So bei mir geschehen. 3 Positionen kamen auch nach 2 Monaten nicht in Großbritannien an. Großbritannien ist Interactive Brokers, wo man mit großer Sicherheit landen wird, selbst wenn man "Proxy-Broker" benutzt. Nach sicher über 20 Anrufen bei meinem neuen und alten Brokern wurden die fehlenden Positionen aus dem Nirvana zurück nach Deutschland geholt. Danach musste ich dann erneut verhandeln, damit ich meine Dividenden bekam, die natürlich im Nirvana während des hängenden Transfers landeten.

    Umschreibegebühren - Für deine US-Aktien mit über 100 Stk. im Depot könnte das Umschreiben Sinn machen - falls du Covered Calls darauf schreiben möchtest. Ich würde jedoch eher vermuten, du würdest über Puts an neue Aktien kommen wollen. Dann bräuchtest du auch keinen Lagerstellenwechsel.

    Ich müsste eine Steuererklärung abgeben - Dem steht der Stundungseffekt gegenüber. Wenn du z.B. im Frühjahr eine Dividende erhältst, musst du erst im Folgejahr die AbgeltSteuer bezahlen.

    Optionen kosten mentale Energie - Definitiv. Zumindest in der Anfangsphase. Zwar gibt es auch diejenigen, die nur Puts auf Aktien schreiben, die sie sowieso wollen. Aber ich halte diese Strategie für unrentabel.

    Das Verlustrisiko steht in einem angespannten Verhältnis zum erwarteten Gewinn - Sehe ich auch so. Ist mir nämlich erst passiert. Ich rede mir ein, dass dies das Lehrgeld ist.

    Ich müsste Zeit dafür aufwenden - Ja. Wer Optionen im Sinne von "Versicherungen verkaufen" betreibt, muss Zeit aufwenden. Für die Suche nach lukrativen Trades und dann für den täglichen Check.

    Ich habe es nicht nötig + Opportunitätskosten - Naturgegeben subjektiv ;)

    Schönen Urlaub und Gruß!

    Torsten

  • #15

    easydividend (Mittwoch, 27 September 2017 11:09)

    Hallo Alexander,

    musste ich gleich den Beitrag lesen, als ich die Überschrift gelesen hatte.
    Weißt du eigentlich, dass ich dir in allen Punkten zustimme? :) Aus deiner Sicht natürlich.

    Auch aus meiner Sicht stimme ich dir in vielen Punkten zu. Dennoch ist der Handel inzwischen bereits ein Teil meiner Einkünfte geworden und ich könnte mir aktuell nicht wirklich leisten auf dieses Depot zu verzichten.

    Der Verlust meines vergangenes Monats ist grob gesagt meine eigene Schuld. Ich fahre in meinem Depot verschiedene Strategien, das passt so eigentlich kaum zusammen. Würde man sich auf eine risikoarme Strategie beschränken halte ich den Optionshandel aber für nicht so riskant wie ein gewöhnliches Investment in Aktien, aber darüber lässt sich bestimmt streiten. :)

    Ich habe großen Respekt davor, dass du dich dagegen ausspricht, weil du dir viele Gedanken darüber gemacht hast.
    Keinen Respekt habe ich vor Menschen, die von Beginn an zu etwas "nein" sagen, wovon sie keine Ahnung haben.
    Das ist bei dir nicht so. Dafür meinen Respekt!

    mfG Chri