Heute habe ich einen Leserartikel von Ralf. Er macht sich Gedanken über garantierte Dividenden und die Folgen eines Delistings.
Danke für den Beitrag und viel Spaß beim Lesen.
Zuerst einmal hört sich wohl die Überschrift für manchen Leser wohl an, wie die üblichen Versprechen der allseits bekannten Spammails in denen mit Reichtum innerhalb kürzester Zeit geworben wird. Nur muss ich sagen, dass es bei dem Thema "Garantierte Dividenden" nicht um leere Versprechen geht, sondern dies in Deutschland durchaus praktiziert wird.
Doch wie das ganze funktioniert, versuche ich mal dem geneigten Leser etwas näher zu bringen.
Besitzt ein Bieter mehr als 75 Prozent des Kapitals, kann er einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) abschließen.
Das heißt: Die Tochter muss künftig ihre kompletten Erträge an die Mutter abtreten. Relevant für Privatanleger ist in diesem Vertrag neben dem Barabfindungsangebot insbesondere die Höhe der jährlichen Ausgleichszahlung.
Dieser Betrag wird während des Vertrags durch die beherrschende Firma garantiert, daher auch der Name Garantiedividende. Der Vertrag läuft in der Regel so lange, bis er gekündigt oder ein Rückzug von der Börse angestrebt wird.
Eigentlich eine einfache Sache. Nun gilt es nur noch entsprechende Aktien zu finden, welche garantierte Dividenden zahlen. Da wird es schon etwas schwieriger, denn so wirklich viel Unternehmen kenne ich persönlich nicht. Meist sind es noch Unternehmen, welche abseits der großen Indizes beheimatet sind.
ADM Hamburg
Alba
Celsio
Design Hotels
Deutsche Postbank
EUWAX
GSW Immobilien
MAN ST
MAN VZ
Ich würde einmal sagen, dass bei der Postbank schon der eine oder andere stutzig wird. Ja, aber dem ist tatsächlich so, denn die Deutsche Bank ist Großaktionär der Postbank. Solange dies so ist, wird auch die min. Dividende garantiert.
Nebenbei bemerkt, die bei der Postbank garantierte Nettodividende von 1,66 € ist für einen relativ großen deutschen Wert bei einem Kurs von rund 35 € sicherlich auch nicht zu verachten.
Hier zum Squeeze-out der Postbank ein Artikel aus dem Handelsblatt.
Bei der Alba ist momentan, wie ich finde, eine spannende Konstellation. Denn der Kurs der Aktie bewegt sich schon seit Monaten um die 50-53 €. Gerade wenn man das Glück hat, ein paar Anteile zu 50 € einzusammeln, dann ist man unter Berücksichtigung der nächsten Dividende ( 3,99€ brutto bzw. 3,25 € netto ) schon am garantierten Rückkaufswert von etwas mehr wie 46 € dran. Den einzigsten Strich, und der schmerzt wirklich!, den einem noch bei dieser Faktenlage gemacht werden kann, wäre, wenn ein Rückzug von der Börse angestrebt wird.
Dauerte der Schritt bis zum Börsenrückzug in der Vergangenheit in der Regel sehr lange, hat sich in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Unternehmen dazu entschlossen, die eigene Aktie einfach von der Börse zu nehmen – und zwar ohne ordentliche Abfindung wie bei einem Squeeze-out.
Für Privatanleger sind solche Rückzüge extrem ärgerlich, da sie meist mit einem spürbaren Kursverlust verbunden sind. Zwar wird auch bei einem Delisting die vertraglich festgelegte Dividende weiter gezahlt, da die Aktie aber nicht mehr gehandelt werden kann, stellt dies nur ein schwacher Trost dar.
Wie man sieht, muss man nicht immer über den großen Teich schauen, dass man Werte ergattert, welche einem relativ ruhig schlafen lassen.
(p.s. dieser Artikel stellt keine Anlageempfehlung da)
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