Dividendenerhöhungen 2015 - eine Übersicht

Nachdem alle Dividenden für das Jahr 2015 bekannt sind, habe ich meine Übersichtsgrafik zur Entwicklung der Dividenden aktualisiert.


Eine kurze Erläuterung zu der Grafik:

Hier sind die Änderungen der Dividenden im Vergleich zum Vorjahr dargestellt, dies ist nicht mit der Erhöhung einer Quartalsdividende vergleichbar. Also bezahlte Dividende 2015 im Vergleich zur bezahlten Dividende 2014.


Insgesamt habe ich den Durchschnitt aller Erhöhungen meiner Aktien ausgerechnet, wobei ich Kraft Heinz außen vorlassen musste, da durch die Fusion einfach keine Zahlen vorliegen.


Der Durchschnitt der Erhöhungen der letzten 5 Jahre liegt bei 13,40 %. Das Jahr 2015 hat gegenüber dem Jahr 2014 lediglich eine Erhöhung von 8,47 % gebracht und war auch das schlechteste Jahr der letzten 10 Jahre.


Dafür mag es viele Gründe geben, genau weiß man es eh nicht. Allgemein haben die Firmen mit der Dollarstärke zu kämpfen, die Rohstoffpreise sind im Keller, der Kampf um Marktanteile wird härter, die Inflation geht gegen null, die Preise lassen sich nicht so erhöhen wie früher. Und viele andere Ursachen, die ich nicht weiß und vermutlich auch nicht verstehe. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die Wachstumsraten der alteingesessenen Firmen die nächsten Jahre weiterhin niedrig bleiben werden.


Man sollte aber nicht übersehen, dass die Dividenden um 8,47 % gewachsen sind. Mieten, Gehaltserhöhungen und Rentenerhöhungen fallen da schon deutlich geringer aus. 


Eine Betrachtung im Einzelnen meiner Depotwerte zeigt, dass nur 4 Werte eine größere Erhöhung als im Vorjahr hatten (Caterpillar, IBM, Johnsen & Johnsen und YUM! Brands). Alle anderen Unternehmen erhöhten die Dividende weniger stark als im Vorjahr. Aber alle haben mehr bezahlt, selbst die Ölwerte.


Der schlechteste Wert war ADP mit 1,55 % und der beste Wert war IBM mit 17,65 %.


Zweistellige Erhöhungen hatten immerhin 9 von 22 Werten zu verzeichnen. Dagegen lag die Erhöhung 2015 vs. 2014 nur bei 3 Werten höher als deren 5-Jahresdurchschnitt.


Wären meine Investitionen gleich gewichtet, d. h. ich hätte in jedes Unternehmen die gleiche Summe investiert, könnte ich eine Hochrechnung machen, wie sich meine Dividenden insgesamt erhöhen. Da ich theoretische Spielchen liebe, rechne ich das trotzdem aus. Aus einem Dollar Dividende 2015 würden in 17 Jahren 3,98 $ werden (mit 8,47 % jährlichen Wachstum angenommen).


Um die Theorie noch etwas voran zu treiben, habe ich meinen Renditerechner angeworfen und überprüft, ob ich mein Ziel 1.500 € netto im Monat erreichen kann. Sollte die Entwicklung so weitergehen, dann wird es verdammt eng. Ich muss entweder meine Sparrate erhöhen oder die durchschnittliche Dividendenerhöhung muss sich bei 10 % einpendeln. Aber es ist schaffbar und ich bin noch nicht aus dem Spiel.


Man sollte allerdings auch nicht übersehen, dass 3 Jahre in Folge eine Erhöhung um 8,47 % einer gesamten Erhöhung der Dividende von 27,6 % entspricht. Wenn ich also ein Dividendeneinkommen von 1.000 € netto im Monat habe, erhöht sich das innerhalb von 3 Jahren um 276 €. Sollte ich ein Jahr länger benötigen, mein Ziel zu erreichen, ist das halt so.


Kommentare: 7 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Nero (Montag, 16 November 2015 21:18)

    Ich hoffe das sich der Trend mit den sinkenden Dividenden Erhöhungen nicht weiter fortsetzt, sonst wird mein Ziel in 14 Jahren auch schwer zu erreichen sein.

  • #2

    Ralf (Dienstag, 17 November 2015)

    Tja, das mit dem Trend ist schon so ne Sache. Auch beim Dividenden einsammeln sollte man abunzu mal über den Tellerrand rausschauen, und sich abseits der bisher klassichen "Dividendenbringer" umschauen. Damit meine ich z.b. nicht die üblichen Kraft & Co oder BP und Shell, auch nicht die üblichen Chemieriesen. Wenn man es mal recht überlegt, dann sind alle doch recht abhängig von Wasser und auch von Energie. Wie gesagt, es gibt durchaus Nieschenwerte die es zu finden gilt, welche schon heutzutage ne recht ordentliche Dividende zahlen, und das Potential doch um einiges größer ist, wie die üblichen Klassiker. Ich bin z.b. erst Ende letzten Jahres auf einen Wert (Abengoa Yield) in England gestoßen, welcher bisher richtig spass macht. Es gibt auch den ein oder anderen "reinen" Wasserwert, der zwar nicht High Yield Dividenden bringt, aber durchaus über die Jahre auch Steigerungen bringen kann. Wie gesagt, wenn man sich bei seinen "Hochrechnungen" darauf verlässt, dass man immer nur mit den üblichen Werten rumspielt, dann wird meist vergessen, dass das Geschäft auf Jahre hin gesehen ( und wir Dividendensammler haben ja einen riesen Anlagehorizont) stagnierend oder auch Rückläufig ist, und das bei steigenden Kosten. So bleiben aus anfänglichen 15% Steigerung am ende sehr schnell nur noch die Inflationsrate übrig. Einfach das mal als Gedenkenanregung. VG Ralf

  • #3

    Mr. Braun (Dienstag, 17 November 2015 14:02)

    Find die Übersicht deiner Seite richtig gut. Deine Tools und deinen Berechnung begeistern mich, auch oder vielleicht gerade weil sie oft sehr optimistisch sind. Auch ich bin ein Freund des theoretischen Zahlenspiels. Hoffe du führst den Blog lange weiter. Selbst wenn es Rückschläge gibt, die auf jeden Fall kommen werden. Und wahrscheinlich auch gravierendere als eine kleinere Dividendensteigerung als erhofft. Das Steuer Thema wird ab 2017 einige Dividendenblogs schwer treffen. Trotz aller Hürde, mach weiter so und alles Gute.
    Mr. Braun

  • #4

    Alexander (Dienstag, 17 November 2015 20:01)

    @Nero
    Da bin ich aktuell etwas skeptisch, ich hege die Befürchtung, dass wir uns auf niedrigere Steigerungsraten einstellen müssen.

    @Ralf
    Bei den großen Geschäften ist die Größe einfach das Problem und eben die Sättigung. Bei kleineren Werten ist da wesentlich mehr "Musik" drinnen. Wasser hab ich auch schon überlegt, das wird in Zukunft ein großes Thema werden. Zunächst wollte ich erst mal ein langweiliges und relativ stabiles Depot aufbauen, um dann etwas mehr Risiko mit kleineren Unternehmen zuzumischen. Aktuell habe ich für Dezember einen Zukauf geplant, der etwas in diese Richtung geht. Wobei das Rentendepot mehr auf Sicherheit setzt (wobei das auch relativ ist) und die Performance eher nebensächlich ist. Ich hab ja noch zwei weitere Depots, da werden auch mal interessantere Wetten gefahren.

    @Mr. Braun
    Danke für das Lob. Ohne Optimismus geht es nicht, wobei ich mir durchaus der vielen Wenn und Aber im Klaren bin. Den Blog werde ich Stand heute noch lange führen, auch wenn ich manchmal ein paar Tage fast nichts beitragen kann. Er ist nun mal Hobby und muss sich manchmal unterordnen.
    Der nächste Einbruch wird mit Sicherheit kommen. Ob 30, 50 oder 90 % werden wir sehen, aber da muss man durch. Ich hoffe, ich schaffe das dann. Zumindest bin ich mental darauf vorbereitet.
    Falls Du mit Steuer die mögliche Änderung der Abgeltungssteuer meinst, da bin ich gelassen. Ob sich was ändert und welche Auswirkungen das letztendlich haben wird, wird sich zeigen. Die Lobbyisten arbeiten da dran und meist kommt eh alles anders.
    Dann kann ich wieder theoretische Zahlenspielchen machen^^


  • #5

    Christoph (Mittwoch, 18 November 2015 08:07)

    Hallo Alex,

    Schon gehört? Airgas wird von air liquide übernommen. Solltest du mal beobachten. Gerade wegen den Dividenden. Ob auch weiterhin quartalsweise gezahlt wird. Oder ob gekürzt oder gar keine gezahlt wird.
    Gruß
    Christoph

  • #6

    Ralf (Mittwoch, 18 November 2015 08:36)

    @Alex:

    Ja, das mit dem "langweiligen Depot" habe ich hier auch. Ab einer gewissen größe sollte man sich das schon überlegen. Gerade wenn man am Aufbau ist, sagen wir mal bis die ersten 200K€ zusammen gekommen sind, hat man jedoch sozusagen 2 Wege. Sicherlich, es ist beruhigend, wenn man im Hintergrund noch was großes an Depot hat, sodass man sozusagen mit dem Spielgeld experimentieren kann.
    Ich habe mich mal mit dem "Spieldepot" welches z.zt. ungefähr die gleiche größe hat wie deines für den Risiko Weg entschieden. Sprich will heißen, dass ich erst einmal in HighYield vorwiegend gegangen bin, sodass im ersten Jahr ca. 160€ p.M. rausgekommen sind. Habe im 2. Jahr die Strategie konsequent weiter verfolgt, sodass ich hier Stand November im Schnitt bei ca. 240€p.M. dann lag. Im anstehenden 3. Jahr werde ich dann von reinen HighYield investitionen nur noch die Hälfte investieren die andere Hälfte in eher konservative wie die üblichen Verdächtigen. Prognostiziert sollte ich dann irgendwo bei 270-290€ liegen.
    Hätte ich den konservativen Weg gewählt, wäre ich im ersten Jahr sicherlich nur auf ca. 100€p.m. im zweiten dann auf bestenfalls 130€p.M. und im 3. Jahr dann mit etwas Glück auf um die 160€p.M. gekommen.
    Sicherlich, die 2. Variante lässt einem ruhiger schlafen, vor allem wenn man nur ein Depot hat.
    Auf alle Fälle finde ich deinen Blog richtig interessant, denn du hast dich ja mehr oder weniger für den 2. Weg entschieden, so kann ich auch ein bissel meine Theorie vergleichen. Aber wie du siehst, auch bei langweiligen Werten ( z.b.Airgas) ist man vor Überraschungen nicht sicher. In dem Fall sogar positive. Bei einem Einstandskurs von rund 85€ und aktuell 107€ würde ich schon mal nachrechnen, wie lange ich brauche um das mit Dividenden zu erreichen, oder ob ich hier einfach mal Kasse mache, um das freigewordene Kapital gleich zu reinvestieren (natürlich in langweilige Werte). Zumal wie Christoph schon schreibt, das mit der weiteren Dividendenzzahlung noch in den Sternen steht.

    VG Ralf

  • #7

    Alexander (Mittwoch, 18 November 2015 19:40)

    Zu Airgas habe ich noch einen Blogbeitrag erstellt, da sollten meine Gedanken alles darstellen. Ich gehe eh von einer Barabfindung aus.

    @Ralf
    Das Depot mit der Dividendenstrategie ist ja nicht mein einziges. Ich habe ein Spieldepot (zum Zocken^^) und ein chancenorientiertes Depot. Einen Teil der Gewinne schaufel ich hier rein, als ganz so weit sind wir gar nicht auseinander. Zum Traden habe ich sogar ein kleines CFD-Konto.

    VG Alex