Rezension: Einführung in die Finanzbildung

Inhalt

 

Jonas Schwarz gibt in 13 Kapiteln auf 162 Seiten eine Einführung in die Finanzbildung. Wie der Titel verrät, ist es ein Buch für Einsteiger. In den Kapiteln werden die Grundlagen angesprochen wie z. B. der Zinseszins, der Unterschied zwischen den einzelnen Anlageklassen oder wie Jonas Schwarz das Risiko sieht. Es werden Tipps zum Führen eines Haushaltsbuches gegeben und wie man seinen Vermögensaufbau plant. Grundlagen zur Kapitalertragssteuer werden ebenso angesprochen wie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Assetklassen. Das letzte Kapitel widmet sich verschiedenen Bloggern bzw. YouTubern, welche durch einige Fragen ihren Blog und ihr Ziel beschreiben (hier habe ich einen Beitrag schreiben dürfen). Das Buch deckt alle wesentlichen Punkte ab, um einen Einstieg in die eigene Finanzplanung zu finden.

 

  

Was hat mir gefallen?

 

Das Buch ist leicht verständlich geschrieben und liefert viele Beispiele zu den Kapiteln. Besonders kommt mir der Autor entgegen, dass er dafür eintritt, eine (Finanz-) Planung zu erstellen. Er spricht ebenfalls an, wie wichtig die Psychologie ist und gibt dazu Ratschläge, was ich bei vielen anderen Büchern oftmals vermisse. Es finden sich viele nützliche Links, um Themen zu vertiefen und Finanzinformationen aus dem Internet zu holen. Er bietet ein gutes Gerüst, um einen ersten Eindruck für die eigene Finanzplanung zu erhalten.

 

 

Was hat mir nicht gefallen?

 

Es wäre vorteilhaft, wenn das Buch vor dem Druck nochmals gegengelesen worden wäre. Leider sind einige Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten, auch wurden Namen falsch geschrieben. Das stört den Lesefluss stellenweise. Einige Punkte sind zu kurz erläutert bzw. kommen für den Einsteiger in die Finanzwelt möglicherweise unverständlich rüber. So ist in Kapitel 7 die Rede von Alpha- und Betarenditen. Es stellt sich die Frage, ob das notwendig ist, zumal es sehr kurz gefasst ist.

 

 

Für wen ist es geeignet?

 

Das Buch wendet sich ganz klar an den Einsteiger. Es empfiehlt sich, das Buch mehrmals zu lesen, da es viele nützliche Informationen und Hinweise enthält. Für den erfahrenen Leser bieten sich keine neuen Erkenntnisse, wobei ich der Meinung bin, dass man aus jedem Buch etwas lernen und seinen Nutzen ziehen kann. Das Buch (Softcover) kostet derzeit 14,80 € und ist vom Preis-Leistungsverhältnis angemessen. Wer gerne liest, kann es sich kaufen. Ich gebe 3,5 Sternchen von 5.

Kommentare: 4 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Sparkojote (Sonntag, 13 August 2017 15:01)

    Hallo Alex,

    Nette kleine Buchvorstellung, ich habe auch eingie Anfängerbücher gelesen. Ich denke in den meisten befinden sich ähnliche Infos, lediglich der Schreibstil und deren Bonusinhalte wie Blogger & Youtube die erwähnt werden unterscheidet sich voneinander.

    Für die Psychologie und ähnliches lese ich am liebsten Motivationsbücher oder schaue Videos dazu. Teilweise lese ich Bücher nicht und schaue mir 2-3 Zusammenfassungen darüber an und habe die meisten Kerninfos daraus, momentan lese ich gerade das Buch von Waren Buffet und noch ein anderes Buch.

    Gruss
    Thomas

  • #2

    Miss Money (Donnerstag, 17 August 2017 21:02)

    Mein größtes Problem mit Büchern in letzter Zeit ist, dass sie nicht Schritt halten können damit, wie rasant sich alles entwickelt. Ich sage nur Kryptowährungen, Robo Advisor, Fintechs allgemein und P2P Anbieter, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Ist denn das Buch Deiner Meinung nach so geschrieben, dass es wenigstens ein paar Jahre "hält", im Sinn von "aktuell bleibt"?
    Liebe Grüße, Miss Money

  • #3

    Oliver (Freitag, 18 August 2017 09:23)

    Ich habe das Buch nicht gelesen und muß gestehen, dass ich es nicht tun werde. Wenn man sich entsprechend länger mit diesen Themen beschäftigt hat, dann ist der Mehrwert sehr begrenzt. Natürlich braucht es Bücher für Anfänger, aber diese gibt es in sehr viel größerer Zahl als Bücher für Investoren, die sich schon länger damit beschäftigen. Ich denke, dass einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Autoren meistens auch nur Laien sind. Wäre ich heute z.B. Anfänger, dann würde ich mich sehr stark im Internet auf den unterschiedlichen Blogs informieren und meine Gedanken über die jeweiligen unterschiedlichen Ansätze machen. Dazu wäre es gut, den Leuten, die mit dem Investieren anfangen zu verstehen geben, dass sie erst einmal Zeit benötigen, bis sie ihren Weg gefunden haben, der für sie persönlich am besten passt. Es gibt eben nicht den Kardinalsweg, weil jeder Mensch in seiner Persönlichkeit und Sicherheitsbedürfnis unterschiedlich ist. Bevor ich also Geld für laienhafte Anfängerbücher ausgebe, ist es besser, den kostenlosen Weg über Informationen im Web zu gehen.

    Ich wünschte, damals Anfang der 90er hätte es auch nur annähernd die Möglichkeiten von heute gegeben. Ich habe mir damals ein wirklich anspruchsvolles, schwer zu lesendes Buch von einem Schweizer Banker (Schweizer verstehen was von Geld) gekauft und mich durch dieses Buch geackert. Das war wirklich schwer zu verstehen, aber danach wußte ich über die Wertpapierarten bescheid. Daneben praktische Erfahrungen an der Börse, die viel mehr wert sind, als jedes Anfängerbuch.

    ich hatte vor 6 Wochen eine Diskussion mit einem Freund, der sehr sicher mit seinen Anlagen umgeht, also Wertpapiere wie Aktien und ETFs möglichst meidet. Wir haben schon das ganze Jahr über gesprochen, wie ich mein Geld anlege und er war natürlich interessiert, da mit den konservativen Anlagen keine Zinsen mehr herauskommen und er auf der Inflation sitzen bleibt. OK, das ist soweit vermittelbar. Andererseits mag er kein Risiko, von daher rede ich nicht so gern über Wertpapiere mit ihm. Er hatte sich also angewöhnt, dass er regelmäßig die Kurse beobachtet und glaubte dadurch, sich ein gewisses "Wissen" angeeignet zu haben. Das ist aber nicht der Fall. Wissen schafft man nach der grundlegenden Theorie sich in erster Linie durch aktives Anlegen und den daraus resultierenden Resultaten. Auch negative Anlagen haben etwas positives: Man lernt sich selber kennen, wie man auf Verluste reagiert und wenn man sich Gedanken macht, warum das nicht optimal war, kann man auch in der Sache viel lernen. Von daher sind Erfahrungsbücher/-blogs mit den Gedanken, warum man etwas macht viel interessanter. Aber auch diese Erfahrungsinfos bringen nicht so viel, wie wenn man es selber gemacht hat. Erzähl jemanden etwas über Liebe, wenn der andere diese praktisch nicht erfahren hat. Es ist nur Theorie, der Sachverhalt Liebe kann nicht verstanden werden. So ist es auch mit dem Anlegen. Von daher: Spart euch das Geld für solche Art Bücher und verwendet es, um in einen Anteil ETF oder Aktie von was auch immer zu investieren. Davon hat man wesentlich mehr.

    @Miss Money: Ich würde sagen, es ist egal, ob ein Buch über Finanzthemen jahrelang hält. In fast allen Gebieten, wo wir eine rasante Vorwärtsentwicklung haben, kann man gar nicht den Anspruch an den Autor haben, dass das Wissen langfristig hält. Das meiste Wissen hat ein Haltbarkeitsdatum. Ich besitze z.B. noch einen dicken 1000-Seiten Wälzer über die WIN95 Registry. Ich alles wahr, was da drin steht. Nur nutzen tuts mir nichts mehr, da ich keinen Rechner mehr mit dem Betriebssystem besitze. Nimm also solche Bücher eher als Momentaufnahme.

    Gruß Oliver

  • #4

    Alexander (Freitag, 18 August 2017 15:31)

    @Miss Money
    Ein Teil des Buches hält immer. Das betrifft grundlegende Überlegungen, wie ein Haushaltsbuch, einen Plan zu haben und ein Ziel zu verfolgen. Die menschliche Psychologie ändert sich ebenfalls nicht, d. h. Gier und Angst bleiben gleich und die Möglichkeiten diese einzudämmen, ändern sich auch nicht. Egal was man handelt und was gerade in Mode ist. Alles andere ist vergänglich. Es gibt nur sehr wenige Bücher, die über Jahrzehnte halten. Die kann man an einer Hand abzählen.

    @Oliver
    Ich engagiere dich als Ghostwriter^^
    Der Markt wird schon sehr mit Anfängerbücher überschwemmt. Meine Bibliothek ist inzwischen doch recht umfangreich und ich kaufe mir kaum noch neue Bücher, eben weil sie keinen Mehrwert bieten. Ich denke, mit 5 Büchern und wie du schreibst, Blogs lesen, kommt man bestens hin. Und die Praxis ist der Richter über die Theorie. Wenn erst einmal ein Depot scharf ist, d. h. man besitzt seine erste Anlage, schaut die Welt eh ganz anders aus. Das Problem sind auch nicht die verschiedenen Anlagen, sondern der Typ, der vor dem Spiegel steht. Da hilft nur die Praxis.