Warum ich die Dividendenstrategiegewählt habe

An der Börse kann jeder Geld verdienen. Es gibt dazu unzählige Strategien, genauso viele wie Anleger. Ob dies nun Traden nach der Charttechnik, Wachstumsaktien, Substanzaktien, antizyklisches Investieren, Turnaround-Spekulationen oder Strategien wie Dogs oft he Dow sind, alle haben eines gemeinsam. Wenn die Strategie vernünftig, konsequent und langfristig umgesetzt wird, stellt sich der Erfolg ein. Jede Strategie erfordert spezielles Wissen, mentale Fähigkeiten aber auch unterschiedlichen Zeitaufwand. In meiner fast zwanzigjährigen "Karriere" als Börsianer habe ich vieles ausprobiert. Einiges mit Erfolg, vieles mit mäßigen Erfolg. Wichtig ist, dass sich der Anleger mit seiner Strategie wohlfühlt. Die richtige Strategie muss man erfahren, die kann man nicht lernen.

 

Eine wesentliche Rolle spielt bei mir der Zeitaufwand. Ich bin das tägliche "Kursgucken" überdrüssig. Wenn ich eine Aktie erworben habe, mit dem Ziel diese zu einem höheren Kurs zu verkaufen, wurde täglich der Börsenkurs kontrolliert und das ständige Auf und Ab stellte auf Dauer auch eine mentale Belastung dar. Am Anfang, wenn das unbekannte Börsengeschehen neu ist, ist das alles aufregend und spannend. Im Laufe der Jahre hat sich das Ganze für mich jedoch zu einer lästigen Pflicht entwickelt und nahm einfach zu viel Zeit in Anspruch. Jeder frische Jungbörsianer hat natürlich das Ziel, Geld zu verdienen. Ohne Arbeit schnell reich! Welch fantastische Aussichten. Die Wenigsten haben anfangs ein konkretes Ziel vor Augen, das einzige was zählt, ist das Plus auf dem eigenen Konto.

Nachdem ich vermutlich nicht dazu geeignet bin, 400 Millionen zu erwirtschaften, war mein neues Ziel, mit dem Eintritt in den Ruhestand die entstehende Rentenlücke zu schließen. Das Ganze sollte mit überschaubaren Aufwand von statten gehen und soweit das am Kapitalmarkt möglich ist, relativ viel Sicherheit bieten. Mit der Dividendenstrategie komme ich meinem Ziel am Nächsten.

 

Der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Ich analysiere ein Unternehmen nach meinen Kriterien und kaufe es, wenn es meinen Anforderungen entspricht. Damit ist der größte Aufwand auch schon erledigt. Bei den meisten Unternehmen kann man sich von der Investor Relation Abteilung die Quartalsberichte und Adhoc-Meldungen automatisch per E-Mail zusenden lassen. Da langt oft ein Blick auf die Zahlen und man weiß, dass alles im grünen Bereich liegt.

 

Große Unternehmen, die seit Jahrzehnten, teilweise sogar seit über 100 Jahren an der Börse gelistet sind, bieten eine relative Sicherheit, dass sie die nächsten Jahre weiterhin bestehen werden. Eine lange Dividendenhistorie lässt vermuten, dass die Ausschüttungen an die Aktionäre die nächsten Jahre beibehalten werden. Was will ich mehr?

 

Da ich vorhabe, die guten Unternehmen den Rest meines Lebens zu besitzen, spielen die aktuellen Börsenkurse nur noch eine Rolle, wenn ich vorhabe meine Beteiligung aufzustocken. Manchmal freue ich mich sogar, wenn der Kurs um 10%, 20% oder sogar 30% fällt. Früher war das eine Katastrophe. Langfristig steigen die Kurse und es spielt keine Rolle mehr, ob man nun 50%, 100% oder 200% im Plus ist. Das gibt Sicherheit und Ruhe.

 

Die Dividendeneinnahmen sind bei den von mir bevorzugten nichtzyklischen Unternehmen relativ gut planbar und wenn ein Unternehmen die Dividende erhöht, bereitet es mir sichtlich Vergnügen, am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt zu sein. Da langt einmal im Monat ein Blick ins Depot.

 

Ich halte es wie die Tauben beim Aschenputtel. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Im Laufe der Zeit wird das Depot mit guten Unternehmen gefüllt und ich schlafe einfach gut. Ich kann auch meinen Urlaub genießen, da ich 14 Tage nicht ins Depot schauen muss. Die Lebensqualität hat zugenommen.

 

Die Evolution vom Spekulanten zum Investor und letztendlich zum Eigentümer hat lange gedauert und ist mit vielen schmerzhaften Erfahrungen verbunden. Aber ich denke, es hat sich gelohnt.

 

Der Beitrag ist ebenfalls im Bereich Philosophieren abgelegt.

Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Lad (Donnerstag, 27 November 2014 12:32)

    Wer im Internet sucht, der findet schnell viele Leute, die den Warren Buffett gar nicht sympathisch finden. Diese Leute haben bestimmt recht und nicht die Leute, die alles vom Warren Buffett fressen. Warren Buffett machte schon eine krumme Sache, wenn er 1970 nur 70% der Aktien BRK an der Börse verkaufte und mit 30% der Aktien auf seinem Konto wurde er reich. Er ist so geizig, dass er keine Dividenden zahlt. Er hält die Aktionäre von BRK-A und BRK-B für dumm und die sind es wirklich, wenn sie die Aktien BRK-A und BRK-B ohne Dividenden kaufen. Kluge Aktionäre müssen vom Investment jährlich profitieren und nicht erst nach dem Verkauf mit Gewinn. Kluge Aktionäre kaufen also nur Aktien mit 3%-10% Dividendenrendite. Niemals die Aktie BRK-A und BRK-B. Auch Warren Buffett findet klug nur die Aktien mit Dividenden zu kaufen und findet dumm die Aktionäre von BRK-A und BRK-B.
    Hoffentlich ist das Essen und Getränke bei der Versammlung von Berkshire Hathaway umsonst, so wie bei allen anderen HVs in der Welt. Und trotzdem werden dort in Omaha die Aktionäre gezwungen, ihr Geld für andere Produkte von B.H. Holding auszugeben. Der geizige Mann verspricht, dass sein Geld den wohltätigen Organisationen zu gute kommt. Aber so lange er lebt, muss er mit B.Gates und C.S.Helu um den 1. Platz – der reichste Mann der Welt kämpfen. Der alte Mann lügt, dass die FED alles richtig macht und beteiligt sich mit Millionen an einer krummen Investmentbank und an einer krummen Rating-Agentur. Warren Buffett is also Mitarbeiter von drei grossen krummen Gesellschaften, die die Krise 2008-2010 verursacht haben. Und minderjährige Blondinen halten die Investition in die krumme Investmentbank für seine beste Investition, weil die Bank 10% Dividende zahlt. Als Bestechung. Ein ehrlicher Mann würde aber diese krummen Notenbanken, Investmentbanken und Rating-Agenturen verurteilen, niemals loben, niemals ihre Aktien kaufen. Und ein guter Milliardär wird schon lebendig mehr als die Hälfte seiner Milliarden für wohltätige Zwecke ausgeben und nicht erst nach dem Tod. Die amerikanischen Kinder sind von den Warren Buffett's Worten („die FED macht alles richtig“) so verirrt, dass sie dann mit Waffen durch die Schule laufen und herum schiessen. Also schaut auf den Warren Buffett immer kritisch und halte ihn nicht für deinen Freund!